(Landkreis Schaumburg) | Schaumburger Wochenblatt

Der Reiz ist da, die Leine auch! (Foto: ste)

Hunde freiwillig an die Leine nehmen

Die Leinenpflicht für Hunde endet mit dem 15. Juli, denn zu diesem Zeitpunkt endet auch die Brut- und Setzzeit. Doch der NABU Niedersachsen appelliert an Hundehalter, weiterhin ihre Vierbeiner an der Leine zu führen, um die heimische Tierwelt zu schützen. Insbesondere Nachzügler und Spätbrüter seien gefährdet, wenn Hunde frei laufen und in der freien Natur herumtollen oder sogar jagen. Der Nachwuchs einiger Tiere sei noch sehr jung und habe einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. „Diese jungen Tiere sind besonders gefährdet, wenn sie von Hunden aufgeschreckt werden”, so der NABU. Selbst wenn ein Hund erfolglos jage, könne dies zu großem Stress und Energieverlust bei den Wildtieren führen. In Naturschutzgebieten gelte ohnehin das ganze Jahr über die Leinenpflicht für Hunde sowie das Wegegebot. Ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen müssen dort beachtet werden. Andernfalls drohe ein Bußgeld. Das SW fragte nach beim Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Schaumburg, Sven Wilkening, welche Meinung er dazu vertritt. Wilkening unterstützt im Grundsatz die Haltung des NABU, will aber den Hundehaltern mehr Freiraum bieten: „Abhängig vom Gehorsam des Hundes und der Auswahl der Spazierstrecke sollte man entscheiden, ob man den Hund anleint!” Sobald die Gefahr bestünde, dass Hunde an einem naturnahen Spazierweg Tiere aufschrecken könnten, wie etwa Kitze oder Junghasen und Vögeln, sollte man die Hunde anleinen.
Der Reiz ist da, die Leine auch! (Foto: ste)

Hunde freiwillig an die Leine nehmen

Die Leinenpflicht für Hunde endet mit dem 15. Juli, denn zu diesem Zeitpunkt endet auch die Brut- und Setzzeit. Doch der NABU Niedersachsen appelliert an Hundehalter, weiterhin ihre Vierbeiner an der Leine zu führen, um die heimische Tierwelt zu schützen. Insbesondere Nachzügler und Spätbrüter seien gefährdet, wenn Hunde frei laufen und in der freien Natur herumtollen oder sogar jagen. Der Nachwuchs einiger Tiere sei noch sehr jung und habe einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. „Diese jungen Tiere sind besonders gefährdet, wenn sie von Hunden aufgeschreckt werden”, so der NABU. Selbst wenn ein Hund erfolglos jage, könne dies zu großem Stress und Energieverlust bei den Wildtieren führen. In Naturschutzgebieten gelte ohnehin das ganze Jahr über die Leinenpflicht für Hunde sowie das Wegegebot. Ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen müssen dort beachtet werden. Andernfalls drohe ein Bußgeld. Das SW fragte nach beim Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Schaumburg, Sven Wilkening, welche Meinung er dazu vertritt. Wilkening unterstützt im Grundsatz die Haltung des NABU, will aber den Hundehaltern mehr Freiraum bieten: „Abhängig vom Gehorsam des Hundes und der Auswahl der Spazierstrecke sollte man entscheiden, ob man den Hund anleint!” Sobald die Gefahr bestünde, dass Hunde an einem naturnahen Spazierweg Tiere aufschrecken könnten, wie etwa Kitze oder Junghasen und Vögeln, sollte man die Hunde anleinen.
Tiny-Häuser oder Mobilheime versprechen eine hohe Wohnqualität auf wenig Raum. Ob man damit auskommt, ist eine ganz persönliche Entscheidung. (Foto: ste)

Den „Bau-Turbo” mit einer vereinfachten Bauordnung zünden

Bauen in Niedersachsen soll schneller, einfacher und günstiger werden. Dazu hat der Gesetzgeber die Niedersächsische Bauordnung zum Juni des Jahres angepasst und damit soll der „Bau-Turbo” gezündet werden, den die Bundesregierung angekündigt hatte. Zum 1. Juli gelten die neuen Vorschriften und die regeln unter anderem das „Bauen im Bestand”, oder die sogenannte Umbauordnung. Außerdem wird geregelt, wie „Ortsveränderliche Wohngebäude” rechtlich zu behandeln sind. Das sind sogenannte Mobilheime, die dazu geeignet sind, an verschiedenen Orten aufgestellt und auch wieder abgebaut zu werden. Diese Wohnformen sollen erleichtert werden. Das SW wollte von den Städten im Landkreis wissen, wie die Nachfrage nach Bauplätzen für Mobilheime oder Tiny-Häuser ist und fragte nach in Stadthagen, Bückeburg, Obernkirchen, Bad Nenndorf und Rinteln. Hier die Antworten:
„Stößchen!“ Niedersachsen schließt sich dem Vorstoß von Mecklenburg-Vorpommern an und will das „Begleitete Trinken ab 14“ abschaffen. (Foto: ste)

Schluss mit „Stößchen“ ab 14 Jahren

Niedersachsen hat sich dem Vorstoß aus Mecklenburg-Vorpommern angeschlossen und will das „Begleitete Trinken ab 14 Jahren“ abschaffen, das bislang im Paragrafen 9 des Jugendschutzgesetzes geregelt ist. Noch in diesem Jahr sollen Gesetzesvorschläge vorliegen. Der Gedanke hinter dem „Begleitenden Trinken“: Wenn Minderjährige im Beisein ihrer Eltern erste Alkoholerfahrungen machen, wird ihr Umgang mit Alkohol bewusster. Doch auch Bundesgesundheitsminister Karl Lauterbach ist erklärtermaßen kein Freund davon und will die Grenze auf 16 Jahre anheben. Das SW wollte von Betroffenen wissen, wie ihre Einstellung dazu ist und fragte nach bei der Schaumburg-Lippischen Diakonie, die im Auftrag des Landkreises Schaumburg für Suchtberatung zuständig ist. Stefan Heinze vermittelte an Alexandra und Sven (beide wollen ihre Nachnamen nicht veröffentlicht sehen), die eine offene Selbsthilfegruppe (Alexandra) und die Gruppe „Alkohol im Straßenverkehr“ (Sven) leiten.
Claudia Altmann falsch benannt
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„Was ich schon immer einmal sagen wollte…“
Gottesdienste werden verlagertWeihnachtsmarkt in Stadthagen findet stattBergmanns Plauderecke
Der aktuelle FERSt-Vorstand (von rechts): Thomas Stübke, Dirk Rogl, Timo Köcher, Peter Grote, Ulrich Tack, Steffi Kirsch, Manuel Laeuffer und Leon Halfbrodt.<br> (Foto: privat)

Neue Gespräche machen Hoffnung auf Weiterbetrieb

FERSt-Vorsitzender Thomas Stübke konnte jetzt 19 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung und berichtete zusammen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern Timo Köcher (stv. Vorsitzender), Manuel Laeuffer (Finanzen) und Burkhard Rohrsen (Werbung und Öffentlichkeitsarbeit) über die Vereinsaktivitäten im abgelaufenen Jahr. Die Fahrsaison sei geprägt gewesen durch wiederholte technische Probleme am Triebwagengespann nebst Totalausfall und von einem Pkw verursachten Unfallschaden. Mit einem Stand bei den Veranstaltungen „Rinteln mobil” und „Mobilitätstage Stadthagen” konnte für die Schienenbusfahrten und insbesondere auch die Streckenreaktivierung mit regionsübergreifendem Personen- und örtlichem Güterverkehr geworben werden. Eine Umfrage bei den Passanten ergab fast nur Zustimmung. Beim denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude Obernkirchen erforderte die baufällige Laderampe eine Absperrung und es war die Abgasführung des Heizkessels neu anzuschließen. Trotz hoher Kosten für die Schienenbus-Hauptuntersuchung trat durch Mehreinnahmen bei den Regel- und Sonderfahrten eine Verbesserung der Vereinsfinanzen ein. Turnusgemäß fanden dann Neuwahlen statt. In den geschäftsführenden Vorstand kamen erneut Thomas Stübke (1. Vorsitzender), Timo Köcher (2. Vors.) und Manuel Laeuffer (Finanzen). Nicht nochmal kandidierte Burkhard Rohrsen, der Bereich „Werbung und Öffentlichkeitsarbeit” wird künftig von Leon Halfbrodt wahrgenommen. In den erweiterten Vorstand für verschiedene Fachaufgaben wurden (wieder-)gewählt: Timo Köcher und Stellvertreter Dirk Rogl (Schienenbuswartung), Peter Grote (Gebäudebetreuung), Ulrich Tack (organisatorische Aufgaben; „historischer Schaffner”), Dirk Jüttner (Drucksachen), Steffi Kirsch (Fahrplanorganisation und Gastronomie) sowie Manuel Laeuffer (Neue Medien und Stellvertreter für Leon Halfbrodt). Zu erwähnen sind auch diverse Arbeitseinsätze der FERSt-Mitglieder bei der Strecken- und Grundstückspflege mit Holzfällung, Grünschnitt, regelmäßige Weichenschmierung und einiges mehr. Aufgrund der Kündigung des Streckenpachtvertrags zum 30. April durch die Bückebergbahn Rinteln-Stadthagen GmbH entfiel die Verantwortung für das Bahnhofsgebäude Obernkirchen. Der FERSt konnte 2024 noch zwei öffentliche und fünf privat gebuchte Schienenbusfahrten durchführen. Inzwischen, so heißt es aus dem Vorstand, hätten diverse Gespräche und Interessenbekundungen zu einer Streckenübernahme und Kooperationen stattgefunden. „Es sieht so aus, das der FERSt wohl bald wieder wie gewohnt fahren könnte”, freut sich Stübke. Auch sei vom Bündnis90/Die Grünen im Kreistag ein Antrag über die Zukunft der Strecke gestellt worden, dessen Beratung im Juni zu erwarten sei. Nach der vom Landkreis im letzten Jahr beauftragten Reaktivierungsuntersuchung mit dem positiven Ergebnis „1,7” hat die Strecke für den weiteren Betrieb gute Chancen.
Thomas Steinke stellt in seinem Impulsvortrag fest: „In den nächsten zehn Jahren wird sich Kirche so stark verändern wie noch nie zuvor!“<br> (Foto: ste)

Fragen von heute brauchen keine Antworten von gestern

Stirbt die klassische Kirche wie wir sie kennen? „Nein“, meint Thomas Steinke, der auf der zwölften Sitzung der Kirchenkreissynode Grafschaft Schaumburg als als Leitender Referent des Missionarischen Dienstes im Haus kirchlicher Dienste in Hannover zum Thema „Kirche geht weiter! - Geistlich navigieren in herausfordernden Zeiten!“ einen Impulsvortrag hielt. Dr. Michael Behrndt, Vorsitzer der Kirchenkreissynode und seine Präsidiumskollegen Pastor Michael Hensel aus Hess. Oldendorf sowie die Beisitzer Pastor Falk Nisch, Rita Weber und Petra Flamme-Müller freuten sich, Steinke für die Sitzung gewonnen zu haben. Das Thema ist nämlich brisant. Dramatisch rückgehende Mitgliederzahlen in den Gemeinden stellen diese nämich immer mehr vor Probleme. Zuversicht, dass Kirche weiter geht, allerdings in einer anderen Form, versprühte Thomas Steinke. Symbolisch für ein Überleben der Kirche war das Bild eines auf den ersten Blick sterbenden Waldes: „Doch hier sterben Bäume, nicht der Wald“, so Steinke. Steinke sieht darin auch Parallelen zur Kirche. Doch die müsse und werde sich verändern, denn: „Wir stellen immer wieder fest, dass wir uns sprichwörtlich Arme und Beine ausreißen können, es aber an der Abwärtsspirale von Kirche nichts ändert!“ Seine Forderung daher: „Wir müssen die Transformationsprozesse nicht erleiden, sondern gestalten!“ Die Gründe für den Rückzug vieler Menschen von Kirche, oder zumindest Kirchensteuer, sieht Steinke in der gesamtgesellschaftlichen Zeitenwende: Individualisierung der Menschen, Globalisierung, Digitalisierung und die Tatsache, dass sich eine Katastrophe an die nächste reiht, gehe auch an Kirche nicht spurlos vorbei. Und daher war für Steinke klar: „Wir brauchen auf die Fragen von heute keine Lösungen von gestern!“ Komplexe Welten erforderten neue Wege, Offenheit, ein Sich-Einlassen auf Versuche. Und Steinke nahm den Teilnehmern der Synode die Hoffnung, dass es bald wieder so werde wie früher: „Einfacher wird es nicht mehr!“ Er prophezeite: „In den nächsten zehn Jahren wird sich Kirche so stark verändern wie noch nie zuvor!“ Das könne auch beflügeln. Kirche dürfe nicht die Palliativstation für eine sterbende Kirche werden, vielmehr müssten die Gemeinden die Chancen im Erneuerungsprozess sehen und sich im Stil der Krankenhausreform fragen: „Was können wir besonders gut? Wo liegen unsere Schwächen? Was wird nachgefragt und gebraucht? Was nicht?“ Ein „weiter so“ werde es in Zukunft nicht geben. Dabei dürfe man sich nicht auf die Rettung althergebrachter Strukturen versteifen, sondern es brauche eine kirchliche Biodiversität mit Aufweichung der parochialen (Amtsbezirke) Grenzen. Für eine regiolokale Kirchenentwicklung brauche es freiwillige Kooperationen, eine Profilierung, Ergänzung statt Vollversorgung und Solidarität untereinander. Für Kirche bedeutet das eine radikale Umstrukturierung ihrer Arbeit. In der Theorie klang das nachvollziehbar und es gab Parallelen zur Krankenhausreform von Gesundheitsminister Karl Lauterbach. Doch eine klare Handlungsempfehlung mit einer abzuhakenden To-Do-Liste gab es nicht. Und so blieb vieles offen, unbestimmt, wenig konkret. Die „neue“ Kirche braucht Zeit, bis sie sich in den Köpfen verankert hat. Ob sie es schafft? Die nächsten zehn Jahre werden es zeigen.
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