(Landkreis Schaumburg) | Schaumburger Wochenblatt

Der Kreisvorstand der Schüler Union Schaumburg mit Mike Schmidt, dem Samtgemeindedirektor aus Nenndorf und Präsidiumsmitglied der CDU Niedersachsen. (Foto: privat)

Keine Abhängigkeit von Busfahrplan bei Schul- und Berufswahl

Der Vorstand der Schüler Union Schaumburg dankte in seiner jüngsten Sitzung im Dorfgemeinschaftshaus in Algesdorf den ausscheidenden Mitgliedern für ihr Engagement. Besonders hob Jannik Haschke die Tätigkeit von Lasse-Maxim Schulz hervor und lobte seine bisherige Tätigkeit als Geschäftsführer. Für Jannik Haschke wurde der Weg einer weiteren Amtszeit geebnet. Als wiedergewählter Kreisvorsitzender zeigte er sich sehr zufrieden, über die bisherige Entwicklung des Kreisverbandes. Auch für die Zukunft gibt es viele Ideen, die man nun aufgreifen möchte. Sein neu gewählter Stellvertreter und Geschäftsführer, Lennart-Matteo Schulz, möchte ihn tatkräftig unterstützen.
Oppositionsführer der CDU Landtagsfraktion: Sebastian Lechner. (Foto: gk)

Finanznot und steigende Schulden der Kommunen:

Die Kommunen in Niedersachsen geraten immer mehr in eine hohe Verschuldung, die sie zum größten Teil nicht selbst zu verantworten haben. Die Ursachen stecken vielmehr hinter den Entscheidungen von Bund und Land. Die Auswirkungen zeichnen sich auch in den Haushalten von Nenndorf und Rodenberg immer mehr ab. Entsprechend wenig positiv fiel das Resümee von Nenndorfs Kämmerer Frank Behrens bei der Haushaltsvorstellung für 2025 für Stadt Bad Nenndorf als auch für die Samtgemeinde Nenndorf aus: „Bund und Land erdrücken die Kommunen mit immer mehr staatlichen Aufgaben und Rechtsansprüchen der Bürgerschaft, ohne eine auskömmliche und nachhaltige Finanzierung sicherzustellen. Insgesamt zeigt sich also eine dauerhaft strukturelle Unterfinanzierung, die allein durch Haushaltskonsolidierung nicht beseitigt werden kann.“ Das Land leitet zudem Bundesmittel, die es erhalte, nicht komplett an die Städte und Gemeinden weiter. Hierzu gehören vor allem die Kosten für die Kinderbetreuung, der Brandschutz und in Zukunft auch die Ganztagsschulen.
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer zeigte sich bei seinem Impulsvortrag als Verfechter umweltbewusster E-Antriebe auch bei Schiffen. (Foto: ste)

„Weserbund“ verabschiedet Memorandum für die Oberweser

Der wichtigste Satz im Oberweser-Memorandum 2024 lautet: „Die Bedeutung der Oberweser in der Region als sauberes Fließgewässer, als attraktives Ziel des Wassertourismus und als unverzichtbare Binnenwasserstraße für gewerbliche Schifffahrt gilt es zu sichern!“ Uwe Beckmeyer, Parlamentarischer Staatssekretär a.D. und Vorsitzender des Weserbund e.V., stellte beim „Wesertag 2024“ diesen Dreiklang an Forderungen in den Mittelpunkt der Ziele des Weserbund, der sich als Lobby der Weser sieht. Doch wie lässt sich das alles in Einklang bringen? Dazu waren beim Wesertag in Rinteln zahlreiche Akteure entlang der Weser nach Rinteln eingeladen, um bei Impulsvorträgen ihre Sicht auf die Weser als Bundeswasserstraße, als ökologischer Raum für Artenvielfalt, als Fluss mit Hochwassergefahren und Motor für wirtschaftliche und soziale Impulse für die Anrainer zu schildern. Was an Grundvoraussetzungen für die Binnenschifffahrt auf der Weser vorhanden sein muss, das schilderte Beckmeyer sehr eindringlich: „Verlässlichkeit für einen regelmäßigen Fahrplan der Frachtunternehmen, zuverlässig funktionierende Schleusen möglichst rund um die Uhr, ausreichend tiefe Fahrwege und der Erhalt der Binnenwasserstraße Weser auf ganzer Flusslänge: „Wer über das Blaue Band der Weser spricht, muss auch an die Binnenschifffahrt denken“, so Beckmeyer. Diese wirtschaftliche Lebensader brachte auch Rinteln einst Güter und Geld in die Stadt. Bürgermeisterin Andrea Lange sah in Rinteln einen sehr guten Ort für den Wesertag, zumal Rinteln Weihnachten 2023 nicht nur Stadt „an“ sondern „in“ der Weser gewesen sei. Regierungspräsident Mark Weinmeister aus Kassel ist zwar nicht direkter Weseranlieger, aber die Frage, wie viel Wasser die Edertalsperre über die Eder in die Fulda und somit auch in die Weser abgibt, bewegt viele Menschen in der Region mit ihren unterschiedlichen Interessen. Und die liegen nicht nur in der Frage, ob man den Pegelstand für die Binnenschifffahrt garantiere, sondern auch im Hochwasserschutz und in der Stromerzeugung. Staatsrat Kai Stührenberg aus Bremen sah das Spannungsfeld der Weser in ihrer ökologischen Funktion und der optimalen Nutzung durch die Binnenschifffahrt. Er hoffte darauf, dass das bereits lange anhaltende Verfahren zur Vertiefung der Weser noch vor seinem Ruhestand als erledigt angesehen werden könne und stellte fest: „Was die Infrastruktur angeht, wurden Jahrzehnte verschlafen; jetzt müssen wir investieren, sonst sind wir die Verlierer im internationalen Wettbewerb!“ Seine Forderung: Man müsse Schwerpunkte setzen und beispielsweise bei der Konkurrenz von Klimaschutz und Naturschutz Entscheidungen treffen, die einer Seite nicht gefallen. Anhaltender Beifall signalisierte Unterstützung für Stührenbergs Auffassung. Udo Sieversding ist Abteilungsleiter im Ministerium für Verkehr des Landes Nordrhein-Westfalen. Sein Interesse ende allerdings nicht in Minden am Hafen, wo durch die Weser und den Mittellandkanal ein reger Umschlag von Gütern stattfindet: „Da ist sogar noch Potenzial nach oben!“ Er sah in der Binnenschifffahrt Zukunftschancen für den Güterverkehr am Beispiel Wasserstofftransport, Transport von Amoniak, von CO2 zur Verpressung im Boden und in der Kreislaufwirtschaft. Allerdings: „Unsere Binnenhäfen haben einen enormen Investitionsbedarf und den Bund kümmern erst einmal nur die Seehäfen!“ Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer wohnt im Landkreis Holzminden und ist mit der Weser und ihren Problemen vertraut. Als echter „Motor“ für die Binnenschifffahrt outete sich Meyer zwar nicht, dennoch hält er Binnenschifffahrt für klimafreundlich und freute sich, dass er zusammen mit Ministerpräsident Stefan Weil die erste E-Fähre zwischen Norddeich und Norderney einweihen konnte. In solchen klimaneutralen Antriebsmethoden sah er auch die Zukunft der Binnenschifffahrt auf der Weser. Er sah Probleme in der Weser durch die starke Salzbelastung durch Kali & Salz sowie durch die durch Starkregenereignisse stark schwankenden Wasserstände. Es müsse eine Balance zwischen Nutzung und Schutz der Weser geben, so Meyer reichlich unbestimmt. Das Memorandum für die Oberweser ist eine Art Wunschliste, Willenserklärung des Weserbundes. Nicht weniger, aber auch nicht mehr. Die realen Chancen darauf, dass auf der Weser wieder wie früher die Frachtschiffe rauf und runter fahren, dürften marginal sein.
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Almuth Breier (links) und Annette Weber erfahren durch ihre Familienpatenschaft auch selbst eine hohe Wertschätzung und haben neue soziale Kontakte knüpfen können. Sie machen neuen Paten Mut, selbst eine Patenschaft zu übernehmen.  (Foto: ste)

Familienpatenschaft: Hier kann man sinnvoll Zeit verschenken

Annette Weber aus Bückeburg war im Berufsleben Bauingenieurin und Almuth Breier aus Kleinenbremen arbeitete als kaufmännische Angestellte. Als beide in den wohlverdienten Ruhestand gingen, hatten sie plötzlich Zeit. Zeit, die sie sinnvoll nutzen wollten und sich deshalb beim Kinderschutzbund für eine Familienpatenschaft zur Verfügung stellten. Nach einem Lehrgang für Familienpaten übernahmen sie in einer Patchwork-Familie mit sieben Kindern von 4 bis 19 Jahren die Patenschaft für ein Mädchen (4) und zwei Jungen (6 und 8 Jahre). „Das gibt den Eltern die Zeit, einfach mal durchzuatmen, Kraft zu tanken, sich auf Zweisamkeit konzentrieren zu können. Vielleicht mal einen Mittagsschlaf machen, einen Kuchen backen, ins Fitness-Center gehen oder einfach mal ein Café aufsuchen oder einen Friseurtermin wahrnehmen“, so die Koordinatorin des Kinderschutzbundes in Obernkirchen, Christa Harms. Während Almuth Breier sich um das Mädchen in der Familie kümmert, übernahm Annette Weber die beiden Jungs. „Manchmal unternehmen wir auch etwas gemeinsam, immer so, wie es sich gerade ergibt!“ Der Vorteil für die beiden Patinnen: „Wir haben uns durch die Patenschaft kennengelernt und pflegen jetzt auch private Kontakte!“ Überhaupt sei man als Pate plötzlich wieder in der Lage, von „...meiner Kollegin oder meinem Kollegen“ zu sprechen, so Annette Weber. Inhaltlich ist die Arbeit als Patin mit den Kindern ganz auf die individuellen Bedürfnisse der Kinder und Möglichkeiten der Paten abgestimmt: „Meist gehen wir auf den Spielplatz, basteln oder malen“, so Annette Weber, die auf möglichst viel Abwechslung in den Angeboten setzt. Auch werden auf spielerische Art schulische Inhalte thematisiert oder es geht gemeinsam in die Stadtbücherei mit ihren vielfältigen Angeboten. Häufig seien es Menschen nach ihrem Renteneintritt, so Christa Harms, die sich als Familienpaten zur Verfügung stellen. Rund 60 sind es an den beiden Standorten Rinteln und Obernkirchen. 15 neue Familienpaten werden noch gesucht für den nächsten Lehrgang, der am 8. November mit einem Kennenlerntag im Stadthaus Bornemannstraße 4 in Obernkirchen startet. Weitere Informationen kann man bei den beiden Koordinatoren Albrecht Schäffer (05751/965218, mobil 01520/4994753) oder Christa Harms (05724/9720284, mobil 01520/5613272) bekommen. Und wenn man als Familie Hilfe bei der Bewältigung des Alltags mit den Kindern sucht, stehen die beiden auch zur Verfügung. Wenn man die Reaktionen der unterstützten Eltern abfragt, so Weber und Breier einmütig, sei es häufig die Aussage: „Es tut gut, einmal für zwei Stunden in der Woche die Verantwortung abgeben zu können!“ Die Dankbarkeit der Eltern und die Freude der Kinder sei dabei ein großer Lohn für die Arbeit.
Die Unterstüzer der „Großen Weserrunde“ freuen sich über die geknackte „1.000er“ Grenze bei den Teilnehmenden. (Foto: ste)

Die „Große Weserrunde“ knackt die 1.000er-Grenze

Es ist ein Sport-Event, das aus dem Veranstaltungskalender der Stadt Rinteln nicht mehr wegzudenken ist. Die „Große Weserrunde“ mit Start und Ziel in Rinteln bietet Strecken von 80 bis 350 Kilometer an und Bürgermeisterin Andrea Lange, Stadtwerkechef Ulrich Karl und Matthias Gräbner vom Touristikverband Westliches Weserbergland (TWW) stellten jetzt die Eckpunkte des Sport-Großereignisses vor, das am 24. August in Rinteln startet. Bürgermeisterin Andrea Lange machte dabei sehr deutlich: „Rinteln hat diese Veranstaltung ins Herz geschlossen!“ Neu ist, dass alle Teilnehmenden eine Medaille erhalten für ihre Strecken. Einen echten Aufwärtsschwung erlebte die Veranstaltung durch das Angebot der „kleinen Strecke“ von 80 Kilometern. Das ermöglicht auch Teilnehmenden mit E-Bikes auf die Strecke zu gehen. Stolz verwies Matthias Gräbner darauf, dass die 1.000er-Grenze geknackt werden konnte. Bei 1.200 sei aber vorerst der Deckel drauf, so Gräbner. 20 Partner unterstützen diese Veranstaltung (www.weserrunde.de) und ein Grund, warum man sich in Rinteln auch so über diesen Radmarathon freut, ist, dass viele Teilnehmer das Sportevent auch für einen Wochenendausflug in die Weserstadt nutzen. Ganz neu im Unterstützerteam ist der ADAC Niedersachsen/Sachsen-Anhalt, der mit einer mobilen Fahrradreparatur Hilfe bei Pannen bieten möchte; quasi „Gelbe Engel“ für Fahrräder. Alexandra Kruse vom ADAC stellte auch die neue Servicestation am Freibad vor, die mit Werkzeug so ausgestattet ist, dass kleinere Reparaturen vor Ort erledigt werden können. Stadtwerkechef Ulrich Karl kündigte an, dass die Stadtwerke nicht nur am Start und Ziel mit Mitarbeitenden für den reibungslosen Ablauf sorgen werden, sondern auch mit zehn Fahrern im Feld vertreten sind. Wie aufwendig eine solche Veranstaltung allein in der Vorbereitung ist, stellte Matthias Gräbner heraus. Die Strecken gehen über drei Bundesländer von Porta Westfalica bis nach Hann. Münen und die „Große Weserrunde“ ist ausdrücklich keine Rennveranstaltung, sondern eine Langstreckenfahrt. Die Fahrt ist Teil des BDR-Radkalenders und dort können Teilnehmer auch Punkte sammeln über eine neue und dafür eingerichtete App. Um 5 Uhr morgens starten die ersten Teilnehmer auf die 350 Kilometer-Runde, und dafür haben sich schon 150 Sportler angemeldet.
Dr. Lu Seegers und Volker Wehmeyer von der Schaumburger Landschaft werben zusammen mit dem Team des „Eisenhammer Exten“, Christoph Ehleben und Horst Vöge, für den „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September. (Foto: ste)

Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte

„Was wäre eine Welt ohne Denkmäler?“ Diese Frage stellte Dr. Lu Seegers von der Schaumburger Landschaft zu Beginn einer Pressesitzung, die in den historischen Gewölben des Unteren Eisenhammers in Exten stattfand. Auf jeden Fall wäre es eine Welt, die weitaus ärmer wäre als die unsere. Der Reichtum kulturellen Erbes ginge verloren. Zusammen mit Horst Vöge und Christoph Ehleben vom Heimatverein Exten stellten Dr. Seegers und Volker Wehmeyer als Vorsitzender der Arbeitsgemeinschaft Regionalarchitektur in der Schaumburger Landschaft ein Programm für den „Tag des offenen Denkmals“ am 8. September vor, das es in sich hat. 26 Denkmäler, von klein bis groß, von bislang vernachlässigt bis fein aufgearbeitet, öffnen ihre Tore und stellen sich der Öffentlichkeit vor. Dabei, so Seegers, würden nicht nur die Gebäude gezeigt, es steckten auch Geschichten von Menschen dahinter, die vielfach sehr interessant seien. Schaumburg habe eine besonders hohe Dichte an Denkmälern und seit 31 Jahren würden diese beim „Tag des offenen Denkmals“ der Öffentlichkeit zugänglich gemacht: „Der Tag ist quasi das Herzstück der Schaumburger Landschaft!“ Die geöffneten Türen sorgen oft für sonst verschlossene Einblicke, wie beispielsweise in den Kellergewölben des Klosters Möllenbeck: „Gruselfaktor eingeschlossen!“ Doch der „Tag des offenen Denkmals“, in diesem Jahr unter dem Motto „Wahr-Zeichen. Zeitzeugen der Geschichte“, soll auch Menschen Mut machen, selbst ein Denkmal zu pflegen, zu erhalten, mit Leben zu füllen: „Viele Menschen können sich gar nicht vorstellen, dass man in einem alten, von außen vielleicht auch verfallen wirkenden Haus, leben kann oder es zum neuen Leben erwecken kann“, so Volker Wehmeyer. Doch besonders an den beiden offenen Häusern in der Bäckerstraße 10 und 11 könne man Einblicke dazu bekommen. Zwei echte Klassiker in historischer Industriekultur sind die beiden Eisenhämmer in Exten, für deren Besuch Horst Vöge und Christoph Ehleben warben. Besonders im oberen Eisenhammer kann man heute noch den klassischen Antrieb der Maschinen über ein Wasserrad miterleben. Geschichte wird so lebendig. An den einzelnen Stationen beim „Tag des offenen Denkmals“ wird es jeweils in den geöffneten Denkmälern ein buntes Beiprogramm geben. Einen Flyer mit allen geöffneten Denkmälern hat die Schaumburger Landschaft aufgelegt.
Der Reiz ist da, die Leine auch! (Foto: ste)

Hunde freiwillig an die Leine nehmen

Die Leinenpflicht für Hunde endet mit dem 15. Juli, denn zu diesem Zeitpunkt endet auch die Brut- und Setzzeit. Doch der NABU Niedersachsen appelliert an Hundehalter, weiterhin ihre Vierbeiner an der Leine zu führen, um die heimische Tierwelt zu schützen. Insbesondere Nachzügler und Spätbrüter seien gefährdet, wenn Hunde frei laufen und in der freien Natur herumtollen oder sogar jagen. Der Nachwuchs einiger Tiere sei noch sehr jung und habe einen ausgeprägten Fluchtinstinkt. „Diese jungen Tiere sind besonders gefährdet, wenn sie von Hunden aufgeschreckt werden”, so der NABU. Selbst wenn ein Hund erfolglos jage, könne dies zu großem Stress und Energieverlust bei den Wildtieren führen. In Naturschutzgebieten gelte ohnehin das ganze Jahr über die Leinenpflicht für Hunde sowie das Wegegebot. Ausgewiesene Betreuungs- und Ruhezonen müssen dort beachtet werden. Andernfalls drohe ein Bußgeld. Das SW fragte nach beim Vorsitzenden der Kreisjägerschaft Schaumburg, Sven Wilkening, welche Meinung er dazu vertritt. Wilkening unterstützt im Grundsatz die Haltung des NABU, will aber den Hundehaltern mehr Freiraum bieten: „Abhängig vom Gehorsam des Hundes und der Auswahl der Spazierstrecke sollte man entscheiden, ob man den Hund anleint!” Sobald die Gefahr bestünde, dass Hunde an einem naturnahen Spazierweg Tiere aufschrecken könnten, wie etwa Kitze oder Junghasen und Vögeln, sollte man die Hunde anleinen.
Der aktuelle FERSt-Vorstand (von rechts): Thomas Stübke, Dirk Rogl, Timo Köcher, Peter Grote, Ulrich Tack, Steffi Kirsch, Manuel Laeuffer und Leon Halfbrodt.<br> (Foto: privat)

Neue Gespräche machen Hoffnung auf Weiterbetrieb

FERSt-Vorsitzender Thomas Stübke konnte jetzt 19 Mitglieder zur Jahreshauptversammlung und berichtete zusammen mit den weiteren Vorstandsmitgliedern Timo Köcher (stv. Vorsitzender), Manuel Laeuffer (Finanzen) und Burkhard Rohrsen (Werbung und Öffentlichkeitsarbeit) über die Vereinsaktivitäten im abgelaufenen Jahr. Die Fahrsaison sei geprägt gewesen durch wiederholte technische Probleme am Triebwagengespann nebst Totalausfall und von einem Pkw verursachten Unfallschaden. Mit einem Stand bei den Veranstaltungen „Rinteln mobil” und „Mobilitätstage Stadthagen” konnte für die Schienenbusfahrten und insbesondere auch die Streckenreaktivierung mit regionsübergreifendem Personen- und örtlichem Güterverkehr geworben werden. Eine Umfrage bei den Passanten ergab fast nur Zustimmung. Beim denkmalgeschützten Bahnhofsgebäude Obernkirchen erforderte die baufällige Laderampe eine Absperrung und es war die Abgasführung des Heizkessels neu anzuschließen. Trotz hoher Kosten für die Schienenbus-Hauptuntersuchung trat durch Mehreinnahmen bei den Regel- und Sonderfahrten eine Verbesserung der Vereinsfinanzen ein. Turnusgemäß fanden dann Neuwahlen statt. In den geschäftsführenden Vorstand kamen erneut Thomas Stübke (1. Vorsitzender), Timo Köcher (2. Vors.) und Manuel Laeuffer (Finanzen). Nicht nochmal kandidierte Burkhard Rohrsen, der Bereich „Werbung und Öffentlichkeitsarbeit” wird künftig von Leon Halfbrodt wahrgenommen. In den erweiterten Vorstand für verschiedene Fachaufgaben wurden (wieder-)gewählt: Timo Köcher und Stellvertreter Dirk Rogl (Schienenbuswartung), Peter Grote (Gebäudebetreuung), Ulrich Tack (organisatorische Aufgaben; „historischer Schaffner”), Dirk Jüttner (Drucksachen), Steffi Kirsch (Fahrplanorganisation und Gastronomie) sowie Manuel Laeuffer (Neue Medien und Stellvertreter für Leon Halfbrodt). Zu erwähnen sind auch diverse Arbeitseinsätze der FERSt-Mitglieder bei der Strecken- und Grundstückspflege mit Holzfällung, Grünschnitt, regelmäßige Weichenschmierung und einiges mehr. Aufgrund der Kündigung des Streckenpachtvertrags zum 30. April durch die Bückebergbahn Rinteln-Stadthagen GmbH entfiel die Verantwortung für das Bahnhofsgebäude Obernkirchen. Der FERSt konnte 2024 noch zwei öffentliche und fünf privat gebuchte Schienenbusfahrten durchführen. Inzwischen, so heißt es aus dem Vorstand, hätten diverse Gespräche und Interessenbekundungen zu einer Streckenübernahme und Kooperationen stattgefunden. „Es sieht so aus, das der FERSt wohl bald wieder wie gewohnt fahren könnte”, freut sich Stübke. Auch sei vom Bündnis90/Die Grünen im Kreistag ein Antrag über die Zukunft der Strecke gestellt worden, dessen Beratung im Juni zu erwarten sei. Nach der vom Landkreis im letzten Jahr beauftragten Reaktivierungsuntersuchung mit dem positiven Ergebnis „1,7” hat die Strecke für den weiteren Betrieb gute Chancen.
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