Karl-Heinz Buchholz leitete die Lokale Arbeitsgruppe (LAG) der LEADER-Region Westliches Weserbergland zusammen mit seinem Stellvertreter Andreas Wittrock aus Aerzen. Jetzt gaben beide anlässlich des 25-jährigen Jubiläums den Staffelstab weiter an ihre Nachfolger Jörn Lohmann (Bürgermeister Auetal) und Andrea Lange (Bürgermeisterin Rinteln). Buchholz freute sich, dass die angeschobenen LEADER-Projekte zumeist durchschlagende Erfolge aufweisen konnten und dankte auch dafür, dass die kommunale Co-Finanzierung durch die entsprechenden Räte der Kommunen gesichert gewesen sei. Nur durch diese Finanzspritzen aus den Kommunen sei auch die europäische Förderung der insgesamt 250 Projekte möglich gewesen. 7,5 Millionen Euro konnten so gleichmäßig in der Region verteilt werden. „Außer in Holz und Beton haben wir auch sehr intensiv in die Stärkung des Ehrenamtes investiert“, freute sich Buchholz. Seine Bitte an die anwesende niedersächsische Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte: „Bleiben Sie uns gewogen und verringern sie den bürokratischen Aufwand!“
Im „KulTourismusForum“ der Stadt Hess. Oldendorf fand der Festakt zum 25-jährigen Jubiläum statt. Bürgermeister und Hausherr Tarik Oenelcin dankte Buchholz und Wittrock für ihre Arbeit und wünschte der neuen Leitung ein ebenso erfolgreiches Händchen bei den LEADER-Projekten. Wie gut es war, dass die Region Westliches Weserbergland sehr früh die Segel setzte, zeigt auch die große Nachahmerschaft. Waren es anfangs nur eine handvoll Regionen, die sich an die Arbeit machte, sind es heute schon 68 mit 165 Millionen Euro Fördergeldern. „Viele haben es sich von ihnen abgeschaut, wie man es machen kann“, so die Landwirtschaftsministerin, deren erklärte Herzensangelegenheit auch der Erhalt von Schwimmbädern ist. Sie setze sich auch weiterhin dafür ein, dass es Fördergelder für LEADER-Projekte aus Brüssel geben wird: „Alles andere wäre ein falsches Signal der EU!“
Leuchtturmprojekte vom Kaiser Wilhelm bis Grohnder Fährhaus
250 Projekte wurden durch europäische LEADER Mittel unterstützt: „Geografisch vom Kaiser Wilhelm bis zum Grohnder Fährhaus“, so Heiko Wiebusch, der als Regionalmanager ein wahrer Pionier in Sachen LEADER war: „Damals gab es den Begriff Regionalmanager noch gar nicht, heute kann man es studieren!“ Einige der Leuchtturmprojekte stellte er auf der Bühne vor. Darunter das Tourismuszentrum „Westliches Weserbergland“ mit seinem Geschäftsführer Matthias Gräbner, die Sanierung von Teilbereichen des Fischbecker Stifts, für den Äbtissin Katrin Woitack aus einem Aufsatz eines Viertklässlers zitierte, der die Wichtigkeit Europas für Fischbeck darstellte. Horst Vöge vom Heimatverein Exten berichtete über die Sanierung der beiden Eisenhämmer in Exten und Doris Wehrmann von der „Gläsernen Käserei“ Lüningsberger Delikatessen aus Aerzen. Alle hatten Projektgelder aus dem EU-Fördertopf erhalten.
Finnen besuchen Hess. Oldendorf
Wie gut die Lokale Arbeitsgruppe Westliches Weserbergland arbeitet, zeigt auch ein Besuch eine Delegation aus dem finnischen Dorf Kerkonkoski. Die Finnen holten sich Anregungen für eigene Projekte und sprachen gleich auch einen Gegeneinladung für August aus. Astrid Ahlswede und Marco Großardt vom LEADER-Regionalmanagement hatten für die Besucher ein abwechslungsreiches Programm zusammengestellt.