Das Pro Aktiv Center der Arbeiterwohlfahrt Schaumburg e.V. hat eine Arbeitswoche unter dem Titel „ Es ist meine Zukunft” im Harz durchgeführt. Nachdem auch der letzte Koffer endlich im weißen Ford-Bus der AWO verstaut und die letzten Mütter verabschiedet worden waren, konnte es endlich losgehen. Insgesamt 15 Jugendliche im Alter von 14 bis 17 Jahren trafen sich am Montagmorgen in Stadthagen, um von dort aus gemeinsam in den Harz zu fahren und dort eine Woche unter dem Motto „Es ist meine Zukunft” zu verbringen. Begleitet wurde die Gruppe von Jörg Beckmann, Sozialpädagoge der AWO, Birgit Schukowski, Schulsozialarbeiterin der Magister Nothold Schule Lindhorst, Saka Cikotic, Schulsozialarbeiter an der Schule am Schlosspark Stadthagen und Inga Gottschlich, Lehramtsstudentin. Eine Woche Zukunftspläne statt Herbstferien. Um die Motivation der Schüler hoch zu halten, hatte das Pro Aktiv Center für die Woche mehr geplant, als das aus dem Schulalltag bereits häufig geübte Anfertigen von Bewerbungsunterlagen. Da die Jugendlichen insgesamt von vier verschiedenen Schulen kamen, der Berufsschule Stadthagen der Schule am Schlosspark, der Hans-Christian-Andersen-Schule und der Magister Nothold Schule wurde das Programm mit einigen Kennenlernspielen begonnen. Durch das Ausfüllen unterschiedlicher Fragebögen bekamen die Jugendlichen die Möglichkeit, sich intensiv mit ihren eigenen Stärken und Schwächen auseinanderzusetzen. So grübelte der 15-jährige Onur, wie er seine eigene Pünktlichkeit einstufen sollte. Anschließend gab er den Fragebogen seinem 16-jährigen Freund Tyrone und lies sich von diesem noch einmal fremdeinschätzen. Im nächsten Schritt bildeten die Jugendlichen Kleingruppen, um unterschiedliche Lösungsansätze zu diskutieren. Das Wissen über die eigene Persönlichkeit wurde auch am nächsten Tag weiter vertieft. Mit Hilfe eines Typenschemata wurde erklärt, wie sie sich vier unterschiedlichen Typen zuordnen können. Das frisch gewonnene Wissen konnten sie gleich in die Tat umsetzen. Sie bekamen die Aufgabe, eine lange Schlange zu bilden und mit verbundenen Augen unterschiedliche Gegenstände wieder zu finden, die ihnen zuvor gezeigt worden waren. Nun kam es drauf an, wer die Gruppe anführte, wer sich den Weg gemerkt hatte, aber vor allem, dass die Jugendlichen die Aufgabe gemeinsam lösten. Das gemeinsame Bewältigen von Aufgaben stand auch am nächsten Tag im Vordergrund, als eine Gruppe den Aufstieg des Brockens wagte. „Es war ein unwahrscheinliches Gefühl endlich oben zu sein. Ich hätte nicht gedacht, dass ich den langen Weg schaffe”, erklärte der 16-jährige Enrico stolz. Aber auch für die zweite Gruppe ging es hoch hinaus. Diese verbrachte den Tag im Hochseilgarten. In zwölf Metern Höhe musste ein zweistündiger Seilparcours überwunden werden. Nach bestärkenden Worten des Outdoortrainers wagte es auch die 16-jährige Maria, das zunächst unüberwindbar scheinbare Seil zu überqueren. „Ich hatte solche Angst, aber dann war es eigentlich ganz einfach”, freute sie sich, als sie wieder festen Boden unter sich hatte.
Auch Beckmann hatte allen Grund zur Freude: „Es war rundum eine gelungene Woche. Wir konnten Jugendlichen aus verschiedenen Schulen neue Denkanstöße für ihre Zukunft geben” Die 14-jährige Dzenita brachte es auf den Punkt. Auf Reisters Frage was sie an Anregungen mit nach Hause nehmen würde nannte sie vor allem das Wissen um das eigene Können. Zudem habe sie gelernt, dass sie ein „grüner Typ ist”, gute Ideen hat, aber sich mit diesen auch gegen den „roten, dominanten Typen” durchsetzen muss. Maria hatte im Hochseilgarten erkannt, dass „man sich manchmal erst überwinden muss, es dann aber doch klappt und man hinterher richtig stolz auf sich sein kann”. Ihr neu erworbenes Wissen will sie gleich in dem bald anstehenden Praktikum umsetzten. „Schließlich ist es meine Zukunft”, sagt sie, während sie ihren Koffer wieder im Bus verstaut. Foto: privat
In zwölf Metern Höhe haben die Jugendlichen ihre Angst überwunden.