Was Mädchen interessiert, finden Jungs noch lange nicht gut. Deshalb hatten die Sozialpädagogen Roswitha Berger und Erik Sondermann alle Schüler der fünften und sechsten Klasse in „zwei Lager” gespalten. Spiel und Spaß stand jedoch bei den Mädchen ebenso wie bei den Jungen auf dem Programm. Sie sollen sich austoben können und gleichzeitig die sozialen Beziehungen stärken, so Berger. Bei den Spielen gehe es vorallem um Fairness. Bei Konflikten wurden geeignete Formulierungen gesucht und Lösungswege erarbeitet. Gespräche führen und dabei die eigene Meinung zu vertreten sei wichtig, so die Sozialpädagogin. Zuerst durften alle Mädchen ihre Lieblingsplätze an der Schule vorstellen. Im Gegenzug auch negativ behaftete Bereiche, wie das Lehrerzimmer. Die „Kitzelrunde” sorgte für besonders viel Freude. Auf einer ähnlichen Ebene arbeitete Sondermann mit seiner Jungen-Truppe. Unterstützt wurde er dabei von Sam Tatli und Mustafa Özdemir, beide 14 Jahre alt, aus dem siebten Jahrgang. Der Prozess zum „Mann sein” werde besprochen, so Sondermann. Später werden Themen wie Sexualität aufgegriffen. Der Pädagoge erarbeite erst eine Vertrauensebene. Dazu gehöre auch zu definieren, was Freundschaft für jeden einzelnen bedeute. Während die fünften und sechsten Jahrgänge ihre „Selbstfindung” starteten, sorgten die Älteren für eine schönere Gestaltung der Schule. Ein Lagerfeuerplatz wurde gebaut, Schaukästen und Klassenräume gestrichen. Die Flure wurden verschönert, die Klassenfahrten besprochen, Hinweisschilder gebastelt und Steckbriefe der Lehrer erstellt. Am gestrigen Freitag, 29. Okotber, stellten die Schüler ihre Projekte dem breiten Publikum vor. Eltern, Freunde und Gäste waren eingeladen sich die neu gestaltete Schule anzusehen. Foto: wa