Die Verleihung der Befugnisse für Markttage, Bierproduktion und einfache richterliche Urteile geht vermutlich auf das Jahr 1536 zurück. Das waren unruhige Zeiten, wie das Publikum bald erfahren durfte. Rund hundert junge Mitwirkende setzten das Singspiel „Fleckenfeuer” in Szene. Musikerin Christina Ziegler hatte sich das Ganze ausgedacht und mit Kindern der eigenen Musikschule, der Grundschule, dem Kinder-Kirchenchor, einer Instrumentalgruppe und drei Vereinsabordnungen einstudiert. Einige Helfer gaben flankierende Unterstützung. Aber die ganze Regie beschränkte sich auf Zieglers Taktstock. Perfekt waren die Einsätze und Abläufe´, so dass Bürgermeister Heinz Laufmöller nur ein dickes Lob loswerden konnte: „Das schafft sonst niemand, so ein Gewusel zusammenzukriegen.”
Die rund 500 Besucher im vollbesetzten „Sägewerk” zeigten sich nicht nur darüber begeistert. Originelle Szenen gab es schon bei deren Ankunft: Lauenaus Maskottchen Leo nahm schon mal einen Gast in den Arm, verteilte an Kinder „Mariengroschen” für den späteren Tausch gegen Minibrötchen oder Spielzeug. Und auf der Bühne erklangen lange vor dem Auftakt Bänkellieder und Musik auf historischen Instrumenten.
Eine gehörige Portion Geschichtsunterricht lieferte eine vom Heimat- und Museumsverein inszenierte Schulstunde. In den Dialogen steckte so viel geballtes Wissen drin, dass die ersten Zuhörer schon entnervt abwanderten. Andere amüsierten sich über das schauspielerische Talent des Bürgermeisters. Heinz Laufmöller war für eine Statistenrolle gewonnen worden. Schlafend verbrachte er die Schulstunde, um den letzten Satz zu formulieren: „So viel wie heute habe ich lange nicht gelernt.” Foto: al