Vorsitzender Wilfried Mundt mahnte zur Pflege neuer und alter Kontakte: „Redet heute nicht nur mit den Kameraden, die ihr jede Woche im Schützenhaus trefft.”
Die Veranstaltung begann mit dem Einzug der amtierenden Kreis- und Vereinsmajestäten unter Begleitung der Fahnenträger.
Mundt und der eigens gebildete Festausschuss hatten es den Teilnehmern leicht gemacht. Busse transportierten die Vereinsabordnungen bis aus Jeinsen und Bennigsen heran. Für die Stimmung sorgte die aus Tschechien angereiste „Camilos Show Band” bereits von den ersten Takten an.
Der Kreisvorsitzende konnte Vertreter aus benachbarten Kreisverbänden sowie Bürgermeister oder deren Stellvertreter aus Lauenau, Bad Münder und Springe begrüßen. Um die Zukunft des Schießsports machte sich Mundt, keine Sorgen. Zwar hätten „beim Nachwuchs alle Vereine ihre Probleme”, bekannte er, „aber mit 15 Prozent Jugendlichen und Junioren sind wir noch recht gut aufgestellt”.
Derzeit bestehe der Kreisverband aus 32 Vereinen mit 3200 Mitgliedern. „Wir sind das einzige Gebilde, das die Gebietsreform von 1974 ignoriert hat”, betonte er stolz. Dabei werde es auch künftig bleiben. Mundt ist der erst sechste Kreisvorsitzende in den jetzt 60 Jahren.
Einen ganz persönlichen Rückblick hielt sein Vorgänger Peter Leiß. Er wandte sich weniger den Zahlen. Er nannte etliche Namen von Personen, die zum Teil über Jahrzehnte ehrenamtlich dem hiesigen Schützenwesen gedient hatten. Er erinnerte jedoch auch an die 1966 begonnene Tradition des Kreiskönigsschießens sowie an die älteste Wandertrophäe, um die bis heute mit der Kleinkaliberwaffe gekämpft werde: Bereits 1953 sei die schwere Holzskulptur mit dem Wisent angeschafft worden.
Als einer der ersten in Niedersachsen hatte sich der Kreisverband am 11. März 1951 im Springer Hotel „Friese” gegründet. Noch gab es durch die Folgen des Krieges nicht viele Schützenvereine. Gerade einmal 13 Einladungen konnten versandt werden. Zum ersten Vorsitzenden wurde Adolf Abelmann vom Kleinkaliber-Schießverein Schulenburg gewählt. Diese Gemeinschaft richtete auch das erste Kreisschützenfest im August 1951 aus.
1954 teilte sich der Kreisverband für fünf Jahre in einen westlichen Bereich („Deister-Süntel” und den Ostkreis („Springe”). Erst 1959 wurde mit der Zusammenlegung die heutige Bezeichnung beschlossen. 1972 wurde die „Schießsportgemeinschaft Wisent” gegründet, die der besonderen Förderung der Jugend dient und Gelegenheit gibt, bei Landes- oder Bundesmeisterschaften anzutreten.
Die Reihe der Vorsitzenden wurde nach Abelmann mit Wilhelm Röcker von 159 bis 1972, Peter Leiß von 1972 bis 1980, Günter Pansegrau on 1980 bis 1991 und noch einmal mit Peter Leiß von 1991 bis 2008 fortgesetzt. Danach trat der Feggendorfer Wilfried Mundt an, dessen Wahl von erheblichen Turbulenzen begleitet war. Mundt stellte sich nach eigenem Entschluss wenige Wochen später erneut einer Wahl und wurde wiederum mit großer Mehrheit bestätigt.
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