Die Überraschung war dem Gesangsensemble gelungen. Denn eigentlich ist Ziegler selbst die stets perfekte Organisatorin. Neben dem Dienst an der Orgel und als Dirigentin leitet sie den von ihr gegründeten „Regenbogen”-Kinderchor, die Männersinggemeinschaft Lauenau/Messenkamp und den Feggendorfer Gesangverein. In der von ihr 1992 gegründeten und staatlich anerkannten Musikschule betreut sie wöchentlich mehr als hundert Mädchen und Jungen. Mit berechtigtem Stolz weist sie darauf hin, dass einige ihrer früheren Schülerinnen bereits die Musik zum Beruf gemacht haben oder mitten in einem entsprechenden Studium stehen.
Als ganz besondere „Ehrensache” aber sieht Ziegler ihr musikalisches Engagement in der „Lauenauer Runde”. Neben der Ergänzung des jährlichen Weihnachtsmarkts mit einem Singspiel hat sie zuletzt für das Programm beim Besuch von „Fürst Ernst” im Flecken gesorgt sowie die Feierlichkeiten zur 950-Jahr-Feier Lauenaus und der 475-jährigen Wiederkehr der Verleihung der Fleckenrechte gestaltet. Beinahe mühelos agierte sie da auf der Bühne mit weit über hundert Mitwirkenden. Die Ideen zu Szenen und Kostümierung stammen in der Regel ebenfalls von ihr. Dafür studiert sie schon mal ausführlich die örtliche Chronik, um den großen Brand des Fleckens in Szene zu setzen oder sich ein Spiel rund um das Wappentier Lauenaus, den Löwen, auszudenken. Mit Beharrlichkeit verfolgt sie den Erhalt alter Kirchenorgeln. Bald nach ihrem Dienstantritt organisierte sie eine Orgelpfeifen-Spendenaktion, damit das marode Lauenauer Instrument restauriert werden konnte. Vor einigen Jahren widmete sie sich auf ähnliche Weise der Hülseder Orgel.
Dass die gebürtige Pfälzerin überhaupt ihren Lebensmittelpunkt in Norddeutschland gefunden hat, ist ihrer damals in Bad Nenndorf wohnenden Schwester zu verdanken. In deren Nähe suchte Christina Ziegler mit ihren drei kleinen Kindern eine Wohnung und fand diese in Apelern. Bei einem Fest der dortigen Grundschule wurde sie bald vom Lauenauer Pastor Dieter Meimbresse auf die freie Kantorenstelle in der St. Lukas-Kirche aufmerksam gemacht.
Dort wird sie am kommenden Sonntag, 6. November, um 17 Uhr in einem Konzert die von ihr betreuten Chöre sowie einige Instrumentalisten zu einem Liederreigen vereinen. „Das irdisch himmlische Jerusalem” lautet das Motto der musikalischen Stunde. Und diese verspricht nicht nur gesangliche Perfektion. Gewiss wird Christina Ziegler wiederum mit allerlei Zutaten für eine außergewöhnliche Darbietung sorgen. Foto: al