HOHENRODE (ste). Die Nachricht kam überraschend und hat einen Informationswert, der weit über den Schaumburger Bereich hinaus wirkt. Die NABU-Stiftung kauft die Hohenroder Kiesteiche und benötigt dafür jetzt aus Spenden einen Betrag von rund 80.000 Euro. Ein Projekt, das für den 1.000 Mitglieder starken NABU Rinteln eine Nummer zu groß ist, doch Unterstützung erhalten die Rintelner Naturschützer unter anderem vom NABU-Niedersachsen, dessen Vorsitzender Dr. Holger Buschmann die Bedeutung der Auenlandschaft Weser erkannt hat und vom NABU-Deutschland mit Olaf Tschimpke als Vorsitzenden. "Wir haben die einmalige Chance, mit der Auenlandschaft Oberweser ein einzigartiges Stück Natur zu sichern!"
Hier nämlich, im Bereich der Oberweser bei Hohenrode, entstand in den letzten Jahren auf einer Fläche von 115 Hektar durch Kiesabbau eine hier einzigartige Auenlandschaft, da bereits während des laufenden Abbaubetriebs die Renaturierung erfolgte. Nick Büscher, der den Rintelner NABU führt, ist begeistert: "In unseren Gesprächen mit Dieter Eggersmann waren selbst wir überrascht von den vielen naturschutzfachlichen Kriterien, die Herr Eggersmann während des Abbaus und der Renaturierung eingehalten hat!" Entlang der Weser selbst wurden große Flachwasserbereiche gestaltet, die seit ihrer Entstehung vor etwa 20 Jahren einer natürlichen Sukzession unterliegen. Daran schließen sich größere Kiesseen an, die sich zum Teil noch im Abbau befinden.
Maximal fünf Jahre soll dieser Kiesabbau noch andauern. Während finanzstarke Angelvereine bereits in den Startlöchern standen, um die Kiesteiche kaufen und für ihre Mitglieder nutzbar zu machen, hat der NABU jetzt die Nase vorn. Dieter Eggersmann ist von Reisen nach Kanada fasziniert von der Schönheit der Natur und möchte ein Naturjuwel auch im Bereich Hohenrode verwirklicht sehen. Dazu hat er mit dem NABU einen kompetenten Partner und unterbreitete ihm ein attraktives Angebot zum Verkauf der Flächen für 26 Cent pro Quadratmeter. Davon sollen künftig neben Eisvögeln auch Flussseeschwalben, Fischadler und sogar Fischotter profitieren.
Die Weser ist auch für den Vogelzug eine bedeutende Leitlinie. Zahlreiche Vogelarten ziehen entlang dieser Geländemarke nach Norden, beispielsweise Kraniche, Gänse, Enten, selbst Seeschwalben und Fischadler. Deswegen haben sich die Gewässer der Auenlandschaft schnell zu einem wichtigen Rast- und Überwinterungsgebiet entwickelt.
Wer mithelfen möchte, die Auenlandschaft Oberweser für den Naturschutz zu sichern, kann dies tun auf dem NABU-Spendenkonto 8051806 bei der Bank für Sozialwirtschaft Köln mit dem Stichwort "Auenlandschaft Oberweser".
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