Das geneigte Publikum verlegte sich deshalb aufs Aufwärmen. Wem das T-Shirt des Sängers mit dem bezeichnenden Aufdruck „Ich liebe Euch alle” noch nicht genügend das Herz erwärmen und die Gefühle anheizen konnte, verlegte sich auf das Warmtanzen oder suchte sich ein lauschigeres Plätzchen in der Nähe der Bar. Die war zu späterer Stunde noch ebenso gut besetzt wie der Platz vor der Bühne. Die Besucher zeigten nicht nur dem ungeneigten Wettergott, was eine Harke ist. Den „Nice Guys” zollten sie auf die schönste Art Tribut, die es für eine Band nur geben kann: Intensives Stampfen und Wippen, ausgiebiges Mitgrölen und nicht enden wollende Zugabe-Rufe. Für ehrlichen und mit viel Leidenschaft gespielten Rock braucht es hier keine Überzeugungsarbeit. Wird der schließlich noch so handwerklich einwandfrei präsentiert und mit energiegeladener Bühnenshow an den Mann und die Frau gebracht, wird daraus ein Selbstläufer. Die Nice Guys haben ihr Platzrecht auf der Roderik-Bühne ein weiteres Mal verteidigt und sich wieder eine Menge Freunde gemacht. Spätestens, als in der Zugabe „Highway to Hell” ertönte, hatten die versammelten Rockjünger besungene Temperatur nach der Stimmung zu urteilen tatsächlich erreicht. Daran anknüpfen konnte nur noch das eigens vom Förderverein des Dorfes gestemmte Höhenfeuerwerk, dass viele Glanzlichter in den ansonsten bedeckten Himmel zauberte. Der feuchte Start in die Freiluftsaison sorgte allerdings dafür, dass sich nur einige Kinder zum Spielprogramm am Nachmittag locken ließen. Tina Zimny und Beate Gierke hatten viele Ideen vorbereitet, konnten aber nur einige davon wirklich umsetzen. Nichts desto trotz: Der Hindernisparcours „Der schnelle Lauf” mit Aufgaben wie Sackhüpfen und Bobby-Car-Herausforderung kam bei den Kindern bestens an und wurde mit Preisen belohnt. Erste Bühnenhighlights gab es dank der Auftritte des Sachsenhäger Schulchores, der Musikschüker von Jo Göbel und des Kindergartens Zauberland, dessen Förderverein die Gäste außerdem mit Kuchen und Waffeln versorgte. Heimlicher Star und Liebling der kleinen wie großen Gäste war wieder Pony „Charly”, der als Hauptakteur des „Viech-Roulette” seinen Dienst bereits am späten Nachmittag erfolgreich verrichtet hatte. Dank seiner Hinterlassenschaft durfte sich diesmal der Besitzer des Feldes „63” über den Gewinn freuen. Mehr über die Band auf www.nicemusik.de, weitere Bilder des Auftritts und rund um das Roderik-Dorf gibt es außerdem auf www.schaumburg-hautnah.de unter dem Stichwort „Wiedenbrügge”.Foto: nb/pr