Nach dem Schlusspfiff zeigte sich Coach Mitschker unter dem Strich zufrieden: „Das Resultat stimmt, wenngleich wir während der gesamten 90 Minuten nie zu unserer gewohnten Leistung gefunden haben. Jetzt reicht uns beim HSC ein Remis.” In der Tat: Der psychische Druck schien die Aktionen der Gastgeber förmlich zu lahmen. Auch der Namenskollege aus Sulingen wirkte in seinen Aktionen hölzern und harmlos. Während der ersten Spielhälfte boten beide Teams nur ganz biedere Hausmannskost. Nach dem Seitenwechsel übernahmen die Stadthäger verstärkt das Kommando, fanden aber nie zum gewohnten Spielfluss. Mitz einem präzisen Flachschuss sorgte in der 66. Minute Marcel Baluschek für die erlösende 1:0-Führung. Wenige Minuten später traf Selim Kilinc aus der Drehung ins lange Eck zujm 2:0-Endstand.
Nach diesem Ergebnis kann der FC vorläufig durchatmen, hat er doch nun beste Aufstiegschancen am Sonnabend beim Zweiten der Bezirksliga 2, dem HSV Hannover. Diese Begegnung wird erst um 18.30 Uhr (!) angepfiffen. Der FC setzt einen Fanbus ein.
Der HSC setzte sich im ersten Relegationsspiel mit 2:1 beim FC Sulingen durch und wurde zuvor Zweiter mit 69 Punkten und zwei Zählern Rückstand auf den Meister SV Damla Genc Hannover in der Bezirksliga 2. Das Torverhältnis von 95:32 spricht für die Offensivstärke des HSC, der in der Rückrunde nur eine einzige Begegnung verlor. Am letzten Punktspieltag bewiesen die Kicker von der hannoverschen Constantinstraße aber Nerven. Sie schienen bereits als Aufsteiger festzustehen, kamen aber lediglich nur zu einem dürftigen 1:1 gegen den Absteiger TuS Kleefeld. Dadurch kürten sie Damla Genc zum Titelträger und direkten Aufsteiger.
FC-Coach Mitschker ist davon überzeugt dass sich seine Mannschaft gegenüber dem Sulingen-Spiel merklich steigern wird. Das ist sicherliuch auch zwingend notwendig, wenn das erhoffte Remis erreicht werden soll. Die Blauhemden sollten sich zudem davor hüten, von vornherein auf ein Unentschieden aus zu sein. Eine derartige destruktive taktische Ausrichtung könnte sich verhängnisvoll auswirken. Dem FC kann entgegenkommen, das der HSC gehalten ist, das Spiel zu machen. Falls es dem FC dann gelingen sollte, gezielte und entschlossene Konter effektiv zu setzen, könnte das große Ziel „Landesligaaufstieg” tatsächlich erreicht werden.
Unmut machte sich übrigens am Mittwochabend vor dem ersten Entscheidungsspiel im Stadthäger Jahnstadion bei den Verantwortlichen, aber auch den Fans breit. Der Spielausschuss des NFV hatte bei der Ansetzung wahrlich kein Fingerspitzengefühl bewiesen. Das Schiedsrichtergespann kam aus Hannover (warum z.B. nicht aus dem Kreis Nienburg?), zudem ein Assistent an der Seitenlinie vom HSC Hannover. Unter dem Strich muss dem Gespann aber eine ausgewogene Leistung bescheinigt werden. Mehr als dubios schien auch der Spieltag und die Anstoßzeit. Dass Match am Tage der EM-Parie Deutschland-Niederlande unmittelbar davor anzusetzen, deutet ebenfalls auf mangelnde Einfühlungsvermögen der Verantwortlichen hin. Warum z.B. wurde am Donnerstag nicht gespielt. Auf die beteiligten Vereine und die Fans wurde hierbei keine Rücksicht genommen. So fand das Spiel zwischen den beiden FC-Teams aus Stadthagen und Sulingen beinahe vor Ausschluss der Öffentlichkeit statt. Lediglich gut 100 Fans fanden den Weg in Stadion.
Heute abend wird das alles entscheidende Spiel beim HSC erst um 18.30 Uhr angepiffen. Egal - wie dem auch sei, vielleicht kann der FC am Ende jubeln.