Die Gemeinde Hespe drücken heute keine Schulden, sie hat sogar Rücklagen. Trotzdem verfügt die Kommune über eine solide Infrastruktur, hält für ihre Bürger ein breitgefächertes Leistungsangebot vor. Kein Wunder also, dass Landrat Jörg Farr in seiner Rede während der Jubiläumsveranstaltung von „der 40-jährigen Erfolgsgeschichte Hespe” sprach. Ursprünglich keine finanzstarke Region im Landkreis und auch heute mit einem Steueraufkommen das pro Einwohner unter dem Landesdurchschnitt liege, sei eine solche Entwicklung eine „ganz erstaunliche Leistung”. Sie sei ein Beleg für Augenmaß bei Ausgaben, gute Organisation und ebenso für ein großes gemeinsames Engagement der Verantwortungsträger der Gemeinde bei der Verwirklichung von Projekten. „Ihr habt alle an einem Strang gezogen”, so Farr. So sei es gelungen, nach der Zusammenlegung der drei Gemeinden eine gewinnbringende Entwicklung einzuleiten. An dieser habe Bürgermeister Werner Vehling einen bedeutenden Anteil. Farr dankte Vehling auch für dessen Einsatz über die Gemeinde hinaus. Auch für den Landkreis Schaumburg habe er sich als „Mann der ersten Stunde” sehr engagiert, als Kreistagsabgeordneter, Kreistagsvorsitzender und Landrat.Vehling selbst hatte die Entwicklung nach dem Zusammenschluss der drei ehemaligen Gemeinden Hespe-Hiddensen, Levesen und Stemmen zu Hespe am 1. März 1974 in einem kurzen Überblick nachgezeichnet. Wenn sich drei Arme zusammenschlössen, ergebe dies noch keinen Reichen, umschrieb Vehling die Ausgangssituation. Neben der schwierigen Finanzlage drückte eine wenig entwickelte Infrastruktur. Wasserwirtschaft, Straßenbau, Sportstätten, Kindergarten und Grundschule waren nur einige der Probleme, denen sich die Gemeinde widmen musste. Später seien Projekte wie der schnelle Internetzugang hinzugekommen. Gerade wegen der schwierigen Ausgangslage, sei es von großer Bedeutung gewesen, die Bürger einzubinden so Vehling. „Das ist vorbildlich gelungen”, hielt er fest. Mit dem Ausbau der Infrastruktur habe die Lebensqualität für die Bürger erheblich verbessert werden können. Vehling dankte seiner Frau Hannelore, die sein Engagement immer mitgetragen habe. Uwe Grone, stellvertretender Bürgermeister, charakterisierte Vehlings wirken mit einigen Anekdoten. Zupackend habe er mit dem Spaten im Kofferraum manches kleinere Problem an Straße und Wegen kurzerhand selbst erledigt. Grone dankte allen, die sich in den vergangenen 40 Jahren unentgeltlich in den Dienst der Gemeinde gestellt haben. Werner Vehling sei mit seinem außergewöhnlichen Engagement ein Glücksgriff gewesen. Marco Trips, Präsident des Niedersächsischen Städte- und Gemeindebundes überreichte Vehling die „Große Verbandsurkunde”. Hespe sei der Beweis dafür, dass kleine, ländliche Gemeinden „wunderbar funktionieren” könnten. Direkt an Vehling gewandt erklärte er: „Leute wie Sie halten die Gesellschaft zusammen”. Samtgemeindebürgermeister Dietmar Köritz ergänzte: „Alles richtig gemacht, weiter so.” Ähnliches äußerte der Ehrenlandrat Heinz-Gerhard Schöttelndreier: „Besser kann sich eine Gemeinde gar nicht entwickeln.” Foto: bb