Über ihren schnellen Erfolg waren die Experten selbst überrascht: Der Volksbund Deutsche Kriegsgräberfürsorge hatte seinen Geschäftsführer Ottmar Strehler und Referentin Judith Sucher entsandt. Vom Heimatbund Bad Münder waren Vorsitzender Michael Meier und Süntelbuchen-Experte Hans-Joachim Rothe gekommen. Und neben Revierförster Ralph Weidner freute sich der Hamelner Historiker Bernhard Gelderblom über die Bestätigung dessen, was in seinen wenigen Unterlagen aus der Nachkriegszeit abzulesen war: der Friedhof in einer Größe von 17 mal 10 Metern. Das Maßband bestätigte exakt diese Werte.
„Wir schaffen jetzt Fakten”, kommentierte Weidner die von ihm mit roter Farbe besprühten Pflöcke. Innerhalb des Karrees folgt in diesen Tagen eine erste Bodenbearbeitung. Danach soll bis zur endgültigen Bepflanzung im Herbst Rindenmulch die frisch aufgeworfene Erde abdecken. Meier will bei den Arbeiten möglichst dabei sein: Vielleicht zeichnen sich dabei auch die Konturen der kleinen Kindergräber ab, die damals mit kleinen Bruchsteinen umgeben waren.
Der Förster will nun noch einige Fichten beseitigen, deren Schäden an Stamm oder Rinde einen Krankheitsbefall vermuten lassen. Dass er schon 2005 „einfach auf Verdacht” mit einer Schulklasse einige Eiben sowie eine Süntelbuche auf dem Gelände pflanzte, dessen richtiger Standort sich nun bestätigte, erfüllt ihn mit besonderer Genugtuung.
Im Herbst soll der Friedhofsbereich mit niedrigen Bodendeckern bepflanzt und von einem neuen Zaun umgeben werden. Der bereits vorhandene kleine Pfad vom nahen Waldweg erhält eine Rindenmulchschicht. Zudem müssen die Info-Tafel sowie eine Gedenkinschrift an einem Findling erneuert werden.
Alle notwendigen Kosten trägt das Land Niedersachsen. Die Aufträge müssen allerdings von der Samtgemeinde Rodenberg erteilt werden. Denn trotz der direkten Nachbarschaft zu Nienstedt, in dessen Schullandheim in den Kriegs- und Nachkriegsjahren die hannoversche Kinderheilanstalt untergebracht war und deren Todesfälle hier beigesetzt wurden, liegt der „Friedhof der vergessenen Kinder” in der Gemarkung Feggendorf und damit im Schaumburger Land. Foto: al