Im Jahr 1894 traten drei Wunstorfer Bürger vor die Öffentlichkeit und forderten die Gründung einer Freiwilligen Feuerwehr. Zuvor hatten sich Seminaristen, Turn- und Gesangverein zwar vertraglich zugesichert, im Falle eines Brandes zu helfen, jedoch klappte dies genau so wenig wie die damalige Pflichtfeuerwehr, zu der alle männlichen Einwohner über 17 Jahren gehörten. Diese Einrichtung versagte häufig, denn die Wenigsten von den Hunderten, die auf den Ton des Feuerhornes und der Feuerglocke zusammenströmten, kannten ihre Zugehörigkeit und ihren Vorgesetzten. 80 Mitglieder gründeten darauf 1894 die „Freiwillige Feuerwehr der Stadt Wunstorf”. Ausbildungsdienste und Gerätekunde standen wie heute auf dem Programm. Am 12. August 1895 rückten die Feuerwehrleute dann zu ihrer ersten Brandbekämpfung aus, damals noch durch einen Feuerreiter gemeldet. Im Jahre 1924 wurde ein Spritzenhaus in der Straße Am Alten Markt erbaut. Seit der Gründung der Wehr bis 1933 mussten die Mitglieder für alle Anschaffungen aus persönlichen Mitteln selbst sorgen, denn erst durch das Feuerschutzgesetz aus 1934 wurden den Gemeinden der Feuerschutz und die Kosten auferlegt. Die Jahre 1963/1964 waren bedeutsam für die Wunstorfer Feuerwehr. Die Planung der Feuerwache am heutigen Standort und die Gründung der Jugendfeuerwehr prägen die Chronik. Die Jugendfeuerwehr ist auch heute noch die wichtigste Säule, viele der heutigen aktiven Mitglieder entstammen der Jugendfeuerwehr. Die Einsatzabteilung zählt 90 Mitglieder aus den verschiedensten Berufszweigen im Alter zwischen 16 und 63 Jahren. Mehr als 100 Einsätze wurden dieses Jahr schon abgearbeitet, dabei liegt die Hauptaufgabe der Wehr schon längst nicht mehr nur in der Brandbekämpfung. Ein Großteil der Einsätze sind der sogenannten technischen Hilfeleistung zuzuordnen. Von der Aufzugrettung bis hin zur Befreiung eingeklemmter Menschen bei Verkehrsunfällen sind die Anforderungen an die freiwilligen Helfer immer komplexer geworden. Ausbildungsdienste finden alle zwei Wochen montags statt. Interessierte und Quereinsteiger sind gern eingeladen beim ersten Dienst nach der Sommerpause am 15. September mal reinzuschnuppern. Foto: P