Das Rübenjahr 2015 war am Ende für alle Beteiligten erfreulich. „Wir Rübenanbauer konnten wieder eine gute Ernte einfahren „, so Hans-Heinrich Philipps, Vorstandsmitglied des Zuckerrübenanbauerverbandes. Nur Mitte Oktober mussten die Erntearbeiten wegen nasser Bodenbedingungen für einige Tage unterbrochen werden. Verladung und Transport erfolgten unter insgesamt guten Witterungs- und Straßenverhältnissen, so Philipps. Auch für Nordzucker war das abgelaufene Rübenjahr erfreulich. Franz Hesse, Leiter des Agri-Centers im Nordzucker-Werk Nordstemmen, sagte: „In der Region rund um den Deister haben die Landwirte 14,5 Tonnen Zucker je Hektar geerntet.” Zufrieden berichtet Hesse von der sehr guten Verarbeitungsleistung im Werk. „Wir hatten eine nahezu störungsfreie Kampagne und Rüben mit sehr guter Qualität.” Lediglich im März gab es Probleme wegen starker Niederschläge. Einige Felder mussten ein zweites Mal bestellt werden. Dr. Clemens Becker, Geschäftsführer des Zuckerrübenanbauerverbandes, berichtete über die Einführung einer neuen Rübenbewertung in der letzten Kampagne. „Die Bewertung der ganzen Rübe ohne ein manuelles Nachköpfen hat zu mehr Zufriedenheit bei unseren Anbauern geführt und die Abläufe bei der Rübenbewertung deutlich vereinfacht”. Von Bedeutung seien auch die regelmäßigen Kontrollen des Verbandes bei der Qualitätsbewertung der Zuckerrüben. Dort gehe es um das Rübengeld der Landwirte und daher zahle sich dies für die Rübenanbauer aus. Ertragslage und Nachfrage würden auch künftig bestehen, so Becker. Für das Anbaujahr 2016 rechnen die Experten nur mit einer leichten Entspannung am Zuckermarkt. Für 2017 ist eine deutliche Ausdehnung des Rübenanbaus angestrebt. Vor dem Hintergrund der Brüsseler Beschlüsse zur Abschaffung der Zuckerquotenregelung ab 2017 stehen sowohl die Rübenanbauer als auch die Nordzucker AG vor erheblichen Herausforderungen. Anstelle der bisher staatlich festgesetzten Mengen- und Preisgarantien werden Vertragsbedingungen und Rübenpreise ab 2017 direkt zwischen Nordzucker und dem Zuckerrübenanbauerverband ausgehandelt. Künftig ist daher mit stärkeren Preis- und Mengenschwankungen zu rechnen. Dennoch seien die Perspektiven erfolgversprechend, so die Vertreter der Nordzucker AG. Bei den turnusgemäß stattfindenden Wahlen zur Regionalvertretung des Zuckerrübenanbauerverbandes Niedersachsen-Mitte e.V. wurden die Rübenanbauer Bernd-Konrad Bohrßen (Groß Munzel), Lutz Knölke (Gehrden), Thomas Hüper (Empelde) und Hartmut Brunkhorst (Schöttlingen) gewählt. Foto: tau