Mithilfe seiner Frau Kahtrin Reckstadt, die bis vor kurzem die Einrichtung in Bückeburg leitete, baute Reckstadt seine Fotoausrüstung in der Notunterkunft auf. Zunächst fotografierte er Mütter mit ihren Kindern, Familien und junge Frauen. Nicht ganz unkritisch: Nachdem die Männer hörten, dass Reckstadt die Fotos veröffentlichen will, lehnten sie dieses ab. Doch Rüdiger Reckstadt erklärte den Männern, worum es ihm geht und so willigten sie schlussendlich ein. „Es geht nicht um Namen, sondern darum Begegnungen zu schaffen. Die Männer verstanden dies und das war sehr ergreifend”, erzählte Reckstadt. Nachdem er die Fotos gezeigt hatte, erntete er einen wahren Begeisterungssturm. Seit den sechziger Jahren beschäftigt sich der pensionierte Lehrer mit der Fotografie. Seinen 22 Portraitierten gab er eine eigene Formsprache in dem er sie vor einem schwarzen Hintergrund ablichtete. Die Augen sollen wirken, die Gesichter aus dem Dunklen hervortreten, erklärte er. Noch bis zum 1. April sind die Fotos von montags bis freitags von 9 bis 12 Uhr im DRK Gebäude in Obernkirchen zu sehen. Anmeldungen für Gruppen nach Vereinbarung unter der Rufnummer (05724) 97 260. „Die Bürger können die Menschen auf meinen Fotos in Ruhe betrachten, auf der Straße würde niemand jemanden so lange anstarren”, sagte Rüdiger Reckstadt. Sein Ziel: Die Ausstellung mit seinen Fotos hinaus schicken. Von Hannover durch ganz Niedersachsen bis nach Berlin. Foto: wa