„Unsere vier Gemeindebürgermeister in Nienstädt, Hespe, Helpsen und Seggebruch konnten alle mehr Stimmen für sich verbuchen als jeder andere Kandidat, auch der anderen Parteien”, sagte der SPD-Samtgemeindevorstizende Jörn Wittkugel. „Wir konnten Themen wie die Flüchtlingssituation geräuschlos lösen und mit Dr. Pump einen Allgemeinmediziner für Sülbeck gewinnen. Ich glaube viele Bürger sind einfach zufrieden mit unserer Politik.” Er hoffe nun auf eine gute Zusammenarbeit zwischen den Fraktionen und freue sich „auf die neuen Gesichter in Gemeinde- sowie im Samtgemeinderat, frischen Wind und neue Ideen. Kontroverse Diskussioen machen uns noch besser.” Ebenfalls einen Sitz verloren die Grünen, die 13,1 Prozent erreichten (-1,1). Sie stellen nun noch drei Ratsmitglieder. „Unser Einfluss ist nicht größer, aber von den Mehrheitsverhältnissen her auch nicht kleiner geworden”, sagte Spitzenkandidat Friedrich Deventer. Den Sitzverlust machte er an der Kandidatur der WIR-Mitglieder fest. Der Einzug des neuen politischen Akteurs zeige, wie die Dinge sich änderten. In diesem Sinne hoffe er aber, dass sich auch an der Politik etwas bewege. Das Ergebnis seiner Partei bewertete er dennoch positiv, da im Gegensatz zur Wahl 2011 der „Fukushima-Effekt” gefehlt habe. „Die Stärke europäischer Demokratie liegt in der Konsensorientierung, diese Stärke zieht nun auch langsam auch in Nienstädt ein”, so Deventer. Insofern sei auch das CDU-Ergebnis eine positive Wendung der politischen Verhältnisse. Die Christdemokraten stellen mit 30,6 Prozent der Stimmen (+2,7) nun nämlich ein Ratsmitglied mehr - insgesamt sind es derer acht. Spitzenkandidat Heinz David zeigte sich zufrieden über das Ergebnis und wertete den Wahlausgang als Erfolg. „Der Zugewinn eines Mandates für unsere Partei im Rat der Samtgemeinde Nienstädt ist bei den hiesigen Mehrheitsverhältnissen ein großer Erfolg und mehr als erfreulich”, sagte der Landwirt aus Hespe. David forderte parteiübergreifende Lösungen für wichtige zukünftige Projekte wie die ärztliche Versorgung, Ausstattung der Schulen und Feuerwehren, Infrastruktur und Freizeitangebote für Jugendliche. „Wir werden uns dafür einsetzen, dass die Samtgemeinde und ihre „Töchter” zu einer soliden Finanzpolitik ohne neue Schulden zurückkehrt”, versprach er. Eine andere Partei hat erstmals den Einzug in den Samtgemeinderat geschafft: Die Wählerinitiative „WIR für Schaumburg” kam auf 5,0 Prozent der Stimmen. Damit zieht Melanie Böger in den Samtgemeinderat ein. Ganz ähnlich sehen die Ergebnisse in den einzelnen Gemeinderäten in Helpsen, Hespe, Seggebruch und Nienstädt aus. Überall konnte sich wieder die SPD vor CDU und Grünen durchsetzen, in Helpsen ist ab sofort auch WIR vertreten. In Nienstädt erreichten die Sozialdemokraten 51,96 Prozent der Stimmen, die CDU 33,75 und die Grünen 14,28 Prozent. In Helpsen kamen Erstere auf 55,82, Christdemokraten auf 30,07 und die Grünen auf 9,11 Prozent. WIR konnte hier 4,98 Prozent erreichen, Jens Christian Möller zieht für sie in den Gemeinderat ein. Noch einmal stärker schnitt die SPD in Hespe und Seggebruch ab. Dort gingen 65,62 beziehungsweise 60,39 Prozent der Stimmen an die sozialdemokratischen Vertreter. Die CDU kam auf 20,24 und 29,4 Prozent, die Grünen auf 14,22 und 10,48 Prozent. Foto: tr