Das Landwirtschaftsministerium stellt dem Verband Niedersächsischer Tierschutzvereine (VNT) 100.000 Euro für die Kastration und Kennzeichnung von untergebrachten Katzen zur Verfügung. Die Tierheime vor Ort erhalten aus diesem Topf 80 Euro für die Kastration einer Katze respektive 40 Euro für die eines Katers. Für das Chippen gibt es 20 Euro. Eine entsprechende und aus Sicht Schneiders auch berechtigte Statistik ist vorzulegen. Das Problem: Von der zweckgebundenen Zuwendung profitieren vor allem Tierheime mit großer Katzenpopulation. „Da beißt sich die Katze in den Schwanz: Unser Bestand ist derzeit, ich möchte es nicht verschreien, so niedrig wie noch nie”, macht die hiesige Tierschützerin auf den Zwiespalt aufmerksam. Der glückliche Umstand sei aber nicht zuletzt einem jahrelangen Einsatz zu verdanken, die Katzenpopulation in der Umgebung aktiv einzudämmen. Eine ähnliche Situation gab es vor mehreren Jahren, als das Land dem Dachverband schon einmal die gleiche Summe überließ, vorrangig für Kastrationen von Streunerkatzen. Damals bekamen, erinnert sich Schneider, nur Tierheime Geld, in deren zuständigen Kommunen oder Städten es eine Kastrationspflicht gab. Diese „Halbheiten” kritisiert sie, obgleich die monetäre Unterstützung grundsätzlich sehr zu begrüßen sei: „Es kann nicht sein, dass manche Tierheime etwas bekommen und andere fast leerausgehen.” Fairer wäre es, die Mittel prozentual je nach Größe der Tierheime zu verteilen. Apropos Kastrationspflicht: Schneider setzt sich mit Nachdruck dafür ein, dass auch Rodenberg nachzieht. In der Samtgemeinde Nenndorf gibt es eine entsprechende Verordnung seit 2015. Immerhin: Erneute Gespräche in der Deisterstadt laufen derzeit. Denunzieren wolle sie niemanden, sagt Schneider. Sie betont: „Wir wollen aufklären, Tierleid verhindern, die Kosten minimieren und weiterhin gut mit den Kommunen zusammenarbeiten.” Teilweise aber fühle sie sich als Tierschützerin „allein gelassen”. Alle Tierhalter müssten flächendeckend zur Verantwortung gezogen werden, ihre freilaufenden Stubentiger kennzeichnen, registrieren und kastrieren zu lassen. Schließlich landen auch immer wieder entlaufene oder verletzt aufgefundene Hauskatzen im Tierheim. Nicht selten muss der Tierarzt eingeschaltet werden. Im schlimmsten Fall bleibt der Tierschutzverein auf den Kosten sitzt und muss sogar über Leben und Tod entscheiden. Trägt das Tier einen Chip, ist der Halter schnell ausgemacht. Allein das würde den Tierschützern jede Menge Arbeit und Kosten abnehmen. Foto: jl