Diese Entwicklung kommt überraschend. Erst im Januar hatte die personell klamme Hülseder Ortswehr auf Anfrage erklärt, „so weit in den Überlegungen noch nicht zu sein”. In Soldorf, wo seit Jahren die unzureichende räumliche Unterbringung beklagt wird, war sogar Unruhe aufgekommen, nachdem Samtgemeindebürgermeister Georg Hudalla im Jahresabschlussgespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt die Kooperation mit den beiden Nachbarn konkret vorgeschlagen hatte. Hudalla machte jetzt im Feuerschutzausschuss keinen Hehl aus seiner „Freude über den großen Schritt für zukunftsfähige Feuerwehren”. Dass so etwas aus den eigenen Reihen komme, hätte vor Jahren niemals zu glauben gewagt. Nun müssten auch die jeweiligen Gemeinden zustimmen und für ein Grundstück zum Bau eines gemeinsamen Gerätehauses sorgen. Baubereichsleiter Jörg Döpke nickte dazu: „Ein gemeinsamer Standort ist eine logische Konsequenz bei einer engen Zusammenarbeit.” Grünen-Ratsherr Karsten Dohmeyer schlug vor, gleich drei identische Gerätehäuser zu bauen. Andreas Kölle (SPD) verlangte, den Bedarf in älteren Feuerwehrimmobilien nicht zu vergessen. Gerade Apelern sei mit seiner fehlenden Absauganlage auf die Zeit nach dem derzeit im Entwurf befindlichen Brandschutzbedarfsplan verwiesen worden. Ausschussvorsitzender Klaus-Werner Volker (SPD) ergänzte den Einwand: Auch Feggendorf sei betroffen. Volker warnte jedoch zugleich vor zu großen Erwartungen und verlangte von der Verwaltung eine Aufstellung über alle erforderlichen Maßnahmen: „Unsere Mittel sind nicht unendlich.” So würden allein die gewünschten drei neuen Gerätehäuser insgesamt rund zwei Millionen Euro kosten, ergänzt um 500.000 Euro für notwendige Sanierungen in Altbeständen. Dies gehe nur mit einer klaren Kalkulation: „Wir können nicht dauernd nachschieben, wie wir das zurzeit in Pohle praktizieren.” Martin Schellhaus (Grüne) blieb mit seinem Vorschlag, die Ortswehr Apelern gleich mit in das gemeinsame Groß Hegesdorfer, Lyhrener und Soldorfer Vorhaben einzubeziehen, weitgehend allein. „Das muss von den Kameraden selber kommen”, beschied ihn Volker und fand dabei auch Unterstützung von Daniela Kastning (WGA): Das müssten die Apelerner schon selbst entscheiden. Die Debatte endete ohne einen förmlichen Entschluss. Jetzt sind die betroffenen Gemeinden am Zuge, ein zentrales Grundstück zu finden und dieses gegebenenfalls zu erwerben. In Messenkamp steht die Entscheidung unmittelbar bevor. Über den Ankauf der Fläche in unmittelbarer Nachbarschaft zum Friedhof wird der Rat Ende des Monats entscheiden. Dass manche Wehren an eine engere Kooperation denken, hat nicht nur etwas mit der Situation in ihren Gerätehäusern zu tun, in dem größer gewordenen Fahrzeuge unterzubringen waren. Hintergrund ist auch die personelle Verfügbarkeit an Werktagen, deren Lücken wohl erst mit dem derzeit noch zu entwickelnden Brandschutzbedarfsplan in vollem Umfang deutlich werden dürften. Über den Sachstand des Bedarfsplans und dessen aktuelle Problematik berichtet das SW an anderer Stelle. Foto: al