SAMTGEMEINDE RODENBERG (al). Die Wähler im Bereich der Samtgemeinde Rodenberg sind dem bundesweiten Trend gefolgt. Starke Verluste für CDU und SPD bei den Zweitstimmen und für die Sozialdemokraten dazu noch bei den Erststimmen. Dagegen hat Maik Beermann (CDU) einen Prozentpunkt aufschlagen können. Von den kleineren Parteien liegt die AfD zwischen Deister und Süntel mit knapp zehn Prozent vorn. Um 18.25 Uhr stand das Ergebnis des ersten von 27 Wahlbezirken fest: Soldorf war noch schneller als die sonst üblichen Resultate aus Lyhren und Meinsen. Erster Schreck für die etablierten Parteien: Überall sammelt die AfD erhebliche Stimmenanteil – zumeist auf Kosten von CDU und SPD. Grünen-Sprecher Karsten Dohmeyer, der in einem Lauenauer Wahlvorstand mithalf, war am Montag immer noch schockiert: „Als wir die ersten Zettel auszählten, waren unter 20 Stimmen gleich fünf für die AfD.” Zum Glück habe sich das nicht weiter fortgesetzt. Dohmeyer räumte allerdings ein, mit einen Zehn-Prozent-Anteil der rechten Gruppe schon gerechnet zu haben: „Es gibt in unserem Staat eben Sachen, die schief laufen.” Das Grünen-Ergebnis gehe für ihn in Ordnung. „Bei den Kommunalwahlen muss der Anteil natürlich wieder höher werden.” Marlies Berndt-Büschen (FDP) sieht in 8,66 Prozent der Zweitstimmen für ihre Partei auch eine persönliche Genugtuung. „Ich habe mit einem jungen Mitglied über 30 Plakate in allen Ortsteilen der Samtgemeinde aufgehängt.” Dass zudem FDP-Kandidat Daniel Winkler allein für sich 5,3 Prozent geholt habe, sei ein sehr gutes Zeichen: „Die FDP ist eben wieder da.” Auch sie findet das Abschneiden der AfD erschreckend: „Ich wünsche mir, dass das nach einer Weile wieder weggeht.” CDU-Amtsverbandsvorsitzende Nicole Bruns findet das Samtgemeindeergebnis für Maik Beermann und dessen Wiederwahl „einfach nur wunderbar”, auch wenn das Resultat auf Bundesebene das genaue Gegenteil sei. Beermann, dessen Mitarbeiterin sie bislang gewesen ist, habe fast überall vor der SPD-Bewerberin gelegen. So habe sich sein Eifer in den letzten vier Jahren ausgezahlt: „Das haben die Wähler wohl auch gesehen.” Jetzt wünsche sie dem jungen Familienvater „ein bisschen Ruhe und mehr Zeit für Zuhause”. Ansonsten solle er „so weitermachen wie bisher”. Uwe Märtens, Vorsitzender des SPD-Samtgemeindeverbands bedauert natürlich die Niederlage von Marja-Liisa Völlers. Sie habe sich abgerackert und alle Mühe gegeben. Aber sie sei halt Neuling gewesen. Warum die AfD ohne die Spur eines Wahlkampfs vor Ort so gut abgeschnitten habe, könne er nicht begreifen. Nun blicke er auf die bevorstehende Landtagswahl: Den Bonus, den Beermann als amtierender Abgeordneter am vergangenen Sonntag hatte, müsste „für unseren Karsten Becker” auch gelten. Er habe gute Arbeit geleistet und sei fit in allen wichtigen Themen. Foto: al/pr.