Alexander Trapp vom Forst der Fürstlichen Hofkammer betont: „Es ist nicht ungewöhnlich, dass sich Wildschweine dort aufhalten. Sie sind Teil des Naturraums dort, ihr Vorkommen liegt im grünen Bereich.” Wildschweine werden in Jägerkreisen oft als „klug und borstig” beschrieben. Sie sind sehr anpassungsfähig. Damit werden sie in unserer Kulturlandschaft als „Gewinner” bezeichnet. Durch milde Winter, Futter im Überfluss und viele neue Verstecke durch den zunehmenden Maisanbau haben die schlauen Sauen ihre Population in den vergangenen Jahrzehnten vervielfacht. Derzeit liegt ihre Reproduktionsrate bei über 300 Prozent. Die Abschusszeit für Wildschweine ist für die Jäger das ganze Jahr über freigegeben. Die Kontakte und Begegnungen mit dem borstigen Allesfresser nehmen zu. Doch wie verhält man sich als Spaziergänger am besten in einer solchen Situation? Leiter des Kreisforstamts, Lothar Seidel hält den „nötigen Respekt in einer solchen Situation” für angebracht. „In der Regel weichen die Bachen mit ihren Frischlingen den Menschen aus. Sie führen sie an ihnen vorbei. Fühlen die Tiere sich allerdings bedroht oder sehen sich im Zugzwang, ihre Frischlinge beschützen zu müssen, kann es schon vorkommen, dass sie auf Angriff schalten”, führt Seidel weiter aus. Ein bewusster Angriff eines Wildschweins auf einen Menschen ist mehr Jägerlatein als Realität. Wildschweine haben ein gutes Gehör und einen ausgeprägten Geruchssinn. Dass heißt, sie bemerken den Mensch sehr früh und halten in der Regel auch entsprechenden Abstand. Fußgänger sollten sich den Wildschweinen nicht unnötig nähern, geschweige denn, ihnen nachzujagen oder sie zu verfolgen.” Sehr wichtig ist derzeit auch, die Hunde beim Gassi gehen immer an die Leine zu nehmen. Die Brut- und Setzzeit gilt noch bis zum 15. Juli”, sagt Lothar Seidel. Für das Sozialverhalten der Wildschweine sei es jedoch ein gutes Zeichen, dass sie sich bei den Hofwiesen aufhalten. „Sie fühlen sich dort augenscheinlich so wohl und vom Menschen ungestört, dass sie sich am helllichten Tag dort blicken lassen”, sagt der Leiter des Kreisforstamts. Wildschweine verschlafen eigentlich den ganzen Tag im dichten Unterholz. Dort sind ihre Schlafplätze und dort fühlen sie sich besonders sicher. Erst in der Dämmerung werden sie in der Regel aktiv und starten eine Art von täglichem Rundgang. Foto: fotolia