Es ist eine herausfordernde Aufgabe, die Versorgung abgegebener, aufgefundener oder beschlagnahmter Tiere. Nicht selten arbeiten die Mitarbeiter des Tierschutzvereins Rodenberg/Bad Nenndorf an der Grenze der Belastbarkeit. Derzeit müssen sie sich auch noch damit beschäftigen: Erneut wurde eine Spendendose des Vereins entwendet – die dritte in den vergangenen Jahren, ärgert sich die Vorsitzende Jutta Schneider: „Es ist frustrierend, wenn so was passiert, weil man dankbar ist, dass man überhaupt Spendendosen bei Geschäftsleuten und Tierärzten aufstellen darf.” Zumal die Behältnisse nach einer gewissen Zeit auch gut gefüllt seien. Die Menschen würden spenden im Glauben, den Tieren etwas Gutes zu tun, bei denen es wegen solch dreister Aktionen letztlich aber nicht ankommt. „Das ist schon hart”, meint Schneider achselzuckend. Diesmal hat es einen Fußpflege-Salon in der Bahnhofstraße getroffen. Eine fremde Frau – keine Kundin – ist nach Angaben der Inhaberin in ihrem Laden gewesen und habe sich auffällig verhalten. Am darauffolgenden Morgen fehlte die kleine Box mit dem Logo des Tierschutzvereins: eine Katze und ein Hund zwischen zwei schützenden Händen. Sollte jemand mit so einer Dose unter dem Arm um Spenden bitten, weist die Vereinschefin daraufhin, dass dies keine vom Tierschutz befugte Person ist. „Unsere Sammler, wenn sie überhaupt losgehen, weisen sich mit Personalausweis und nummerierten Listen vom Vorstand aus”, betont Schneider. Straßensammlungen mit Spendendosen werden nicht mehr durchgeführt. Jetzt sollen die bisherigen handlichen Blechbüchsen gegen diebstahlsicherere sperrige Modelle ausgetauscht werden –”damit die nicht mehr so leicht in die Tasche gesteckt werden können”, so Schneider. „Es reicht jetzt!” Erst im Dezember, kurz vor Weihnachten, hatte sich der Verein mit einer dreisten Betrügerin auseinandersetzen müssen. Die Frau hatte unautorisiert im Namen des Tierschutzes gesammelt – von den eingeworbenen rund 100 Euro hat der Verein bis heute nichts bekommen. Zusätzlich zu den strafrechtlichen Ermittlungen der Staatsanwaltschaft leitete der Verein auch ein zivilrechtliches Verfahren gegen die Sammlerin ein. Für dieses Vorgehen musste er sich von der Betrügerin noch Vorwürfe anhören: Das Geld für den Rechtsbeistand fehle letztlich den Tieren. „Über solche Kommentare kann ich nur lachen”, sagt Schneider und verdeutlicht: „Wir können uns sowas nicht gefallen lassen. Wir müssen uns wehren und ein Signal setzen.” Künftig will sie in derartigen Fällen generell Strafanzeige erstatten.