RODENBERG (jl). Dass sie sich die Entscheidung aufzuhören alles andere als leicht gemacht haben, sagten sie immer wieder. Jetzt konnte ein jeder sehen und spüren, wie schwer es Biljana und Neven Trivic fällt, Auf Wiedersehen zu sagen. Mit jeder Menge Livemusik, aber ebenso vielen Emotionen und der einen oder anderen Träne feierte das Gastronomenpaar seinen Ratskeller-Abschied. Geschäftspartner, Lieferanten, ehemalige Mitarbeiter, Freunde und Familie: Sie alle waren der Einladung gefolgt, um nach 15 Jahren noch einmal gemeinsam ein rauschendes Fest zu zelebrieren. Nicht nur die Veranstalter hatten mit einer Buffetauswahl zum kleinen Preis einiges aufgefahren. Auch die zahlreichen Gäste kamen nicht mit leeren Händen und bedankten sich für die jahrelange Bewirtung etwa mit einem Essensgutschein, „damit die beiden sich auch einmal verwöhnen lassen können”. Andere Mitfeiernde ließen jeden Mitarbeiter, der ihren Tisch passierte, dreifach hochleben. Als die scheidenden Ratskeller-Wirte am späteren Abend vor dem Publikum zum Mikrofon griffen, ließ sich auf beiden Seiten so manche Träne nicht mehr zurückhalten. „Danke, dass ihr uns immer begleitet und geholfen habt so wie auch heute”, brachte es Neven Trivic auf den Punkt. „Was für eine grandiose Party. Ihr seid einfach klasse.” Ein großes Lob gab es ebenso für die gerührten Mitarbeiter wie für die Musiker, zum größten Teil „New Brand Splendid”-Mitglieder. Die brachten gleich mit mehreren Sets, von Daft Punks „Get Lucky” bis Billy Idols „Rebel Yell”, die Stimmung im proppenvollen Saal bis Mitternacht zum Kochen. Arme flogen, Tanzwillige schnappten sich kurzerhand einen Partner und wirbelten zwischen Band und Menge entlang. Zu Höchstform liefen nicht nur die beiden Sänger Thomas Götz und Theo Da Vinci auf – Letzterer sorgte mit einer Gänsehautinterpretation von „Purple Rain” für eine fulminante Zugabe. Ein ebenso virtuoses Meisterwerk lieferte Gabor Cselovszky mit seinen Soloeinlagen ab. Das Besondere: Der Gitarrist ist seit gut zehn Jahren nicht mehr öffentlich in Deutschland aufgetreten. Unterstützt wurden die Lokalmatadore von anderen Künstlern wie dem Barsinghäuser Jens Prüßner von der Band „Shine-Acoustic Memories”. Foto: jl