Im zweiten Jahr in Folge investiert die Gemeinde Apelern enorm in kommunale Projekte. Nachdem bereits vor Monaten mit dem Bau des Ärztehauses begonnen wurde, liegt in 2019 ein Schwerpunkt der Maßnahmen in Reinsdorf. So soll die Bückebergstraße für 230.000 Euro ausgebaut werden. 100.000 Euro stehen für die Sanierung des künftig als Dorfgemeinschaftshaus geführten früheren Schützenheims bereit. Das Groß Hegesdorfer Ehrenmal soll für 65.000 Euro saniert werden. Weitere 30.000 Euro stehen für die Brandshagen-Brücke in Lyhren bereit, für die bereits im Vorjahr ein Haushaltsrest gebildet worden war. Für 15.000 Euro wird der Verbindungsweg von Kleinhegesdorf nach Algesdorf erneuert. Ebenfalls 15.000 Euro sind für eine verbesserte Straßenbeleuchtung ausgewiesen. In Apelern selbst kosten der Ausbau eines Parkplatzes am Friedhof 60.000 Euro sowie der Fußweg in der Parkstraße 70.000 Euro. Wie der stellvertretende Kämmerer Martin Schellhaus mitteilte, seien alle Investitionen durch Eigenkapital abgedeckt, sodass kein Darlehen aufgenommen werden müsse. 529.000 Euro erwartet die Gemeinde durch den Verkauf von Grundstücken. Damit kann ein bereits im Vorjahr aufgenommener befristeter Zwischenkredit in 2020 mit 500.000 Euro außerordentlich getilgt werden. Schellhaus erläuterte vor dem Rat den Etat mit einem Volumen von 2,6 Millionen Euro. Allerdings würden 1,9 Millionen Euro durch Umlagen wieder aufgezehrt. Steigende Tendenz hätten die Gewerbesteuer mit jetzt 850.000 Euro sowie die Einkommensteuer mit 1,3 Millionen Euro. Die Schulden der Gemeinde belaufen sich Ende 2019 auf 1,18 Millionen Euro, was einem Wert von 486,80 Euro pro Einwohner entspricht. Dietmar Weh erklärte für die SPD/CDU-Gruppe, dass mit einer Erhöhung der Steuerhebesätze in 2020 gerechnet werden müsse. „Wir bezahlen mehr als wir einnehmen”, betonte er. Apelern liegt mit 310 und 320 Prozent bei den Grundsteuern A und B und mit 350 Prozent bei der Gewerbesteuer inzwischen weit unter den Sätzen in der Samtgemeinde, ausgenommen von Lauenau. Daniela Kastning (WGA/Grüne) verlangte einen kritischen Blick auf den Umgang der Landwirtschaft mit gemeindeeigenen Flächen, was zuletzt – wie berichtet – wiederholt im Rat thematisiert worden ist. Für das neue Baugebiet sieht sie die Gemeinde „sehr gut aufgestellt”, da sie von Krippe bis Grundschule alles vor Ort biete. „Aber die Kita-Kosten überrollen uns”, blickte sie auf die aktuelle Diskussion auf Samtgemeindeebene. Der Etat wurde mit großer Mehrheit beschlossen. Nur Thorsten Nörenberg (CDU) enthielt sich der Stimme. Seine Kritik: Es lägen keine Bilanzen für die Vorjahre vor, an denen die finanzielle Lage Apelerns auszumachen seien. Foto: al