KREIS SCHAUMBURG (al). Mit einer ungewöhnlichen Kombination hat das Jahr in der Lauenauer Kunstetage begonnen. Karikaturen reihen sich an der Wand von einem der bundesweit bekanntesten Zeichner der Zeit. Daneben zeigen fünf „Vielschichtkünstler” ihre Arbeiten – aus unterschiedlichsten Materialien und mit vielfältigsten Intentionen. Der Name Reiner Schwalme mag Betrachtern vielleicht nicht so bekannt sein. Aber seine Kommentare mit dem Zeichenstift erheitern Leser auflagenstarker Zeitungen und Zeitschriften. Kein politisches Thema ist ihm fremd. Manche seiner satirischen Werke haben bereits auf Dauer den Weg in den Ausstellungsbereich des Deutschen Bundestages oder ins Haus der Geschichte in Bonn gefunden. Ganz andere Absichten haben die lokalen Künstler. Bruni Lemme formt mit hintergründigem Humor figürliche Plastiken. Karl-Heinz Plener beschränkt sich nicht nur auf die Malerei. Aus digital bearbeiteten Ausschnitten seiner Entwürfe entstehen wiederum neue Bilder. Doris Pöhler handelt ähnlich – nur mit Farben. Eine getrocknete Schicht wird mit neuen Farben übergossen. Volker Riemenschneider fertigt aus ausgedienten Büchern Skulpturen, indem sie mit Holzleim verpresst und danach gesägt und geschliffen werden. Auch er liebt dabei das Wortspiel. Janine Gilbeau setzt die von ihr geschossenen Fotos fort, indem sie sie fantasievoll malerisch erweitert oder unmittelbar ergänzt. Daraus entstehen auch aus alltäglichen Szenen bemerkenswerte Unikate. Bei einer Finissage am Sonntag, 17. März, wollen Gilbeau und Lemme zwischen 14.30 Uhr und 16.30 Uhr den Besuchern einen Einblick in ihre Arbeit geben. Die Ausstellung selbst ist noch bis zum 24. März jeweils sonnabends und sonntags von 14 bis 18 Uhr geöffnet (Zugang im Innenhof des Gebäudekomplexes Carl-Sasse-Straße 3). Bereits zur Vernissage waren über hundert Gäste gekommen. Unter ihnen befand sich auch der Vorsitzende der Schaumburger Landschaft, Klaus-Henning Lemme, der die räumlichen Gegebenheiten für Kunstpräsentationen im örtlichen Gewerbepark lobte. Lauenaus Gemeindedirektor Sven Janisch eröffnete die Schau und widmete sich insbesondere der Karikaturensammlung: „Querdenker” brauche die Gesellschaft. Auch in Lauenau habe es diese gegeben, was letztlich der „Kunstetage” zugute gekommen sei: „Und Künstler schaffen es immer wieder, uns Besuchern neue Inspirationen zu geben.” Die nächste Schau regionaler Künstler ist in den Räumen bereits für den 1. bis 29. September angekündigt worden. Foto: al