SCHMARRIE (al). Als einzige Gemeinschaft ihrer Art hat der Radsportverein (RSV) „Viktoria” Schmarrie die Zeiten überdauert. Stolz ist er auf seine Fahne, die das Gründungsjahr 1900 zeigt. Und er ist immer noch aktiv: Es gibt Breitensport-Angebote wie Gymnastik und Tischtennis. Auf das Fahrrad aber steigen die Mitglieder nur noch zum Vergnügen. Das war früher anders, wie sich der RSV jetzt lebhaft erinnerte. Anlass dafür waren zwei Veteranen, die für 70-jährige Zugehörigkeit geehrt werden konnten. Helmut Habekost (92) und Siegfried Scharrenbach (88) gehörten dem legendären „Sechserreigen” an, der bis 1961 das Kunstradfahren bei Wettbewerben und beim Schaufahren pflegte. Das Kunstradfahren wurde in den sechziger Jahren und dann noch einmal zu Beginn der achtziger Jahre aktiviert – zum Teil sogar auf den alten vereinseigenen Rädern. Dieser sportliche Eifer führte zum Bau der heutigen Mehrzweckhalle, nachdem das Dorfgasthaus geschlossen worden war, in dessen Saal die Radsportler und auch die Schützen bis zuletzt trainiert hatten. 1984 wurde der Grundstein gelegt, 1986 folgte die Einweihung. Heute ist das Gebäude Mittelpunkt des örtlichen Geschehens. Allein in 2018 gab es 413 Termine unterschiedlichster Art, also mehr als einmal täglich. Die Verwaltung der Halle besorgt der RSV mit Feuerwehr, Schützen und Siedlern sowie durch Unterstützung der Gemeinde Hülsede gemeinsam. Dank großer Sparsamkeit ist die Bilanz wieder ausgeglichen gewesen. Für die Spitze des RSV fand sich wiederum kein Vorsitzender. Doch ein möglicher Kandidat ist in Sicht und soll in einer außerordentlichen Versammlung zu einem späteren Zeitpunkt nominiert werden. Verantwortlich bleiben der Zweite Vorsitzende Andreas Haym sowie Claudia Moldenhauer (Protokoll), Waltraud Völkner (Frauenwartin), Susanne Bartels (Geräte) und Michael Voigt (Kasse). Foto: al