BAD NENNDORF (jl). „Wir haben gewonnen”, schreibt Stadtdirektor Mike Schmidt am Donnerstagmorgen auf Facebook. Der Preis: kostenloses WLAN. Die Kurstadt ergatterte – wie auch 500 andere Gemeinden in Deutschland – einen Gutschein im Wert von 15.000 Euro für die Einrichtung von Wi-Fi-Hotspots in öffentlichen Räumen wie etwa in Rathäusern, öffentlichen Bibliotheken, Museen oder Parks. Dahinter steht die Europäische Kommission. Europaweit profitieren 3.400 Gemeinden von der sogenannten WiFi4EU-Ausschreibung. „Und Bad Nenndorf ist dabei!”, freut sich Schmidt und dankt nicht nur der EU, sondern auch seinen Kollegen, „die vor dem Rechner gesessen haben und im Windhundverfahren mit die schnellsten in Europa waren”. Denn erfolgreich waren nur diejenigen, die flink die erforderlichen Dokumente eingereicht hatten. „Beim ersten Mal gehörten wir leider nicht zu den schnellsten, aber jetzt”, so Schmidt. Ein Erfolg, der auf den Einsatz von Ines Plinke und Alexander Hilsendeger zurückzuführen sei. Die Rathausmitarbeiter hätten gleichzeitig auf dem Smartphone, Tablet und am Computer die Anträge verschickt. Für die Kurstadt bedeutet das, dass sie zusätzlich zum Kurpark und zur Fußgängerzone weitere öffentliche WLAN-Hotspots installieren kann. Ob das nun an den Sporteinrichtungen, bei den Wohnmobilstellplätzen und auf dem Bahnhofsvorplatz oder auch in den Stadtteilen wie Riepen und Waltringhausen sein wird, soll Schmidt zufolge in Absprache mit dem Jugendbeirat geklärt und politisch in einer Prioritätenliste festgesetzt werden. „Das werden dieses Jahr noch umsetzen”, skizziert der Verwaltungschef den Zeitrahmen. Neben Bad Nenndorf war auch die Stadt Obernkirchen im hiesigen Landkreis erfolgreich. Das Gesamtbudget für diese zweite Aufforderung zur Einreichung von Vorschlägen betrug 51 Millionen Euro. Die Anträge kamen aus allen EU-Mitgliedstaaten sowie aus Island und Norwegen. Insgesamt waren es mehr als 10.000. Eine positive Resonanz, die die für digitale Wirtschaft und Gesellschaft zuständige Kommissarin Mariya Gabriel begrüßt. „Wir werden die Europäer weiterhin vernetzen, damit sie die Vorteile des digitalen Binnenmarkts nutzen können”, wird sie in einer entsprechenden Pressemitteilung zitiert. Im vergangenen Jahr hatten bereits 2.800 ausgewählte Gemeinden die EU-Förderung erhalten. Bis 2020 will die EU zwei weitere Aufrufe organisieren, darunter eine noch im Laufe dieses Jahres. Foto: jl/Archiv