BAD NENNDORF (jl). Nach dreijähriger Planung ging es auf einmal ganz schnell mit dem Spatenstich für den Skatepark: Am Montag war der Anruf im Rathaus eingegangen, dass es am Dienstag losgehe, und am Mittwochmittag standen Stadtvertreter mit Mitgliedern des Rates sowie des Jugendbeirates auf der bereits zum Teil ausgekofferten Wiese gegenüber der Feuerwehr und schaufelten symbolisch Erde um. Was hier in den kommenden Wochen – bis Ende Juli soll alles fertig sein – entstehen wird, hat einmaligen Charakter, wie Planer Ingo Naschold von „DSGN Concepts” betonte. „Die Anlage ist harmonisch in die Landschaft integriert und nicht platt auf die Fläche gesetzt.” Zudem sei sie eine der ersten, die nach der neuen DIN-Norm für Skateparks gebaut wird. Zur Erinnerung: Auf Initiative von hiesigen Jugendlichen hatte die Stadt dem Münsteraner Büro für urbane Bewegungsräume das Go gegeben, die Planung – unter anderem auch im Rahmen von Workshops mit interessierten jungen Menschen – auf den Weg zu bringen. Dabei lobte Stadtdirektor Mike Schmidt allen voran den Jugendbeirat, der sich zwischenzeitlich gegründet und mit Akribie und Engagement in das Projekt eingebracht hat, „damit wir hier nicht etwas bauen, das gut aussieht, aber nicht genutzt wird”. Kostenpunkt: insgesamt 185.000 Euro. Davon kommen 120.000 Euro aus dem EU-Fördertopf der ZILE-Richtlinie. Der Zuschuss sorgt aber auch für Termindruck. „In der vorletzten Juliwoche müssen wir fertig sein”, so Schmidt. Denn dann müsse die Verwaltung den Verwendungsnachweis beim Amt für regionale Landesentwicklung einreichen. Max Beckmann, Inhaber des auf Skateanlagenbau spezialisierten Unternehmens Yamato Living Ramps sicherte zu, durch zusätzliches Personal den Zeitplan einzuhalten – trotz aufwendiger Bauweise. Denn gebaut wird die Anlage aus sogenanntem Ortbeton im Nassspritzverfahren. Dabei wird auf vormodellierten Tragschichten betoniert, wie Beckmann, der wie sein Mitarbeiterstamm auch selbst Skater ist, erklärte: „Alle Oberflächen werden in sieben Arbeitsschritten von Hand verarbeitet, um ein gleichmäßiges Ergebnis aus einem Guss zu haben.” Qualitätseinbußen durch den Termindruck brauche aber niemand zu befürchten, wie der Chef der aus Hannover stammenden Firma mit einem Augenzwinkern ergänzte: „Wir sind pingelig, weil wir hier auch selbst skaten wollen.” Foto: jl