Für viele Einwohner der westlichen Ortschaften war es nahezu ein Schock: der Netto-Markt an der Petzer Straße, für viele seit rund 17 Jahren favorisierter Einkaufsmarkt, schließt zum 30. Juni diesen Jahres. Letzter Einkaufstag wird Samstag, der 15. Juni, sein, Die nächsten alternativen Einkaufsmöglichkeiten wären dann der Penny in der Windmühlenstraße in Bückeburg und der Edeka am Weinberg in Röcke. Für viele nicht tragbare Alternativen, besonders für diejenigen, die weder mobil noch gut zu Fuß sind. „Ich bin immer zu Fuß oder mit dem Fahrrad zu Netto, ein Auto habe ich nicht. Wie ich nun in meinem Alter den Berg in Röcke oder aber das Petzer Feld überwinden soll – ich weiß nicht wie das werden soll”, sorgt sich eine ältere Anwohnerin aus Berenbusch. Wie ihr geht es einigen in den umliegenden Ortschaften. Die Schließung des Netto-Marktes kommt für viele überraschend, war der Markt doch immer gut besucht. Netto äußert sich hierzu auf Anfrage, dass das Konzept der Immobilie nicht mehr den Anforderungen an Modernität und Größe entspreche. Hinzu verweist Netto auf seinen weiteren Markt in der Steinberger Straße - für viele Einwohner Evesens und drum herum keine adäquate Alternative. Auch ein Angebot einer niedrigeren Miete war für den Markt kein Argument. Bis vor kurzem wurden die Räumlichkeiten im Internet zur Miete angeboten, seit dieser Woche sind sie dort jedoch nicht mehr zu finden. Die Hoffnung der Anwohner bleibt, dass sich ein anderer Lebensmittelmarkt oder Nahversorger dort ansiedeln könnte. Anfragen bei Lebensmittel- und Getränkemärkten sowie Fitnessstudios für diese Immobilie seien bisher erfolglos geblieben. Eventuell habe ein Markt Interesse an der Immobilie, jedoch gebe es bisher nichts spruchreifes, berichtet Ortsbürgermeister Horst Schwarze. Bei den bereits stattgefunden Dorfwerkstätten wurde deutlich, wie sehr sich die Anwohner einen Nahversorger im Ort wünschen. „Der Wegfall des Netto-Marktes ist ein brutaler Eingriff in die Gemeinde, vor allen Dingen für die ältere Generation und diejenigen, die nicht mehr mobil sind und auf Hilfe angewiesen sind. Für diese Personen tut es mir wirklich leid”, sagt der Ortsbürgermeister. „Eine prekäre Situation, die im der Gemeinde wirklich Sorgen bereitet. Überall wird darüber gesprochen”. Des Weiteren machte das Gerücht die Runde, dass die in Röcke ansässige Tankstelle ebenfalls zum Ende des Jahres schließen würde. In Gesprächen mit Gemeindemitgliedern und unter anderem auch mit den Besitzern der Tankstelle sei dieses eindeutig mit den Worten „absoluter Quatsch” verneint worden. In der Tankstelle ist eine Postannahmestelle dort untergebracht und auch Dinge des täglichen Bedarfs können dort erstanden werden. Seit einiger Zeit kann man auch an der ehemaligen Bäckerei an der Röcker Straße Beschriftungen erkennen, die über eine baldige Eröffnung eines Kioskes informieren. Foto: nh