Wie wiederholt berichtet, geht es um die Zukunftsfähigkeit des jetzigen Lebensmittelversorgers. Eine Ladenfläche von 800 Quadratmetern ist für die heutige Sortimentsvielfalt zu klein. Es müsse mindestens der doppelte Platz zur Verfügung stehen. Weil aber eine Erweiterung auf dem gegenwärtigen Grundstück nur schwer realisierbar wäre, führten Verhandlungen zwischen den in den Niederlanden ansässigen Investoren und dem Flecken Lauenau zu einer Art „Bäumchen wechsel dich”: Das neue Gebäude soll auf dem jetzigen Marktplatz und seinen angrenzenden Bereichen entstehen. Dafür fällt das jetzige Edeka-Gelände an die Kommune zurück. Ein erster öffentlich vorgelegter Entwurf sah einen Baukörper vor, dessen Eingangsbereich sich zu Sparkasse und Sägewerk gewandt hätte. Danach aber wurden zwischen Architekt, Investor, der Edeka und dem künftigen Pächter weitere Vorschläge diskutiert, bis schließlich vor einigen Wochen die Endfassung vorlag. Danach weist der Eingang zum künftigen Supermarkt nach Süden und damit in Richtung des bestehenden Edeka-Gebäudes. Nach Norden grenzt das Objekt an die Straße Im Scheunenfeld. Die östliche Außenwand verläuft parallel zum jetzigen Konerding-Geschäftshaus und verspringt dann bis zur Straße Am Markt. Die westliche Seite entspricht der Linie zwischen dem ehemaligen Haus Kölle und dem bisherigen Bürgerhaus. Neben dem kompletten Neubau wird auch die bisherige Kraftfahrzeugwerkstatt auf dem Grundstück Meyer an die Edeka als Lagerfläche gehen. Warum die ursprüngliche Lösung nicht weiter favorisiert wurde, liegt nach Angaben von Gemeindedirektor Sven Janisch vor allem am Lieferverkehr. Damit die Lastzüge nicht rückwärts rangieren müssen, ermöglicht die Anordnung des künftigen Gebäudes eine Rundfahrt. Auch wird es keine Rampe geben. Wiederholt geäußerten Sorgen in der Bevölkerung, durch die Investition gingen in der Ortsmitte Parkplätze verloren, erteilte Janisch eine Absage: „In der Anzahl bleiben sie gleich”, betont er. Es gibt schon genaue Festlegungen, welche Stellplätze Edeka ausweist und welche Flächen durch Lauenau neu angelegt werden. Alle Plätze aber werden – wie schon bisher – zu jeder Zeit öffentlich zugänglich sein. „Parkflächen sind nun einmal heutzutage Dreh- und Angelpunkt aller Maßnahmen”, ist sich Janisch mit den übrigen Beteiligten einig. Geparkt werden kann künftig entlang der Straße Am Markt sowie im rückwärtigen Bereich des Hauses Coppenbrügger Landstraße 3. Dort befinden sich derzeit noch die ehemalige Kegelbahn sowie der Gebäudeteil, der bislang ein Lokal und einen Heißmangelbetrieb umfasste. Wie Janisch weiter mitteilte, erfolgt deren Abriss voraussichtlich im September, nachdem vor Wochen schon das frühere Haus Kölle abgetragen worden war. Bei Letzterem „können wir nun endlich weitermachen”, sieht der Gemeindedirektor die nächste Baustelle. Denn unter dem alten Gebäude verliefen die Regen- und Schmutzwasserkanäle. Diese müssen nun umgehend saniert werden. Danach wird die Fläche befestigt. Während die Investoren nun neben einer Bauvoranfrage bald auch den konkreten Bauantrag stellen können, bereitet die Gemeinde die planerischen Voraussetzungen vor. Noch in 2019 soll der Aufstellungsbeschluss für den fälligen Bebauungsplan erfolgen. Den Zeitplan für das Projekt bestätigte inzwischen Edeka-Pressesprecherin Alexandra Antonatus dem SW: „Objekte dieser Art benötigen etwa zehn bis zwölf Monate Bauzeit.” Danach steht eine Verkaufsfläche von 1800 Quadratmetern, ein Backshop von hundert Quadratmetern zuzüglich Sitzflächen im Außenbereich sowie Lagerräume von 600 Quadratmetern zur Verfügung. Zum Vergleich: Der jetzige Aldi-Markt am südlichen Ortsausgang hat eine Ladenfläche von knapp tausend Quadratmetern. Foto: al