Das Ambiente hätte die Geschäftsführerin der „Landschaft”, Lu Seegers, nicht besser wählen können: Ins Lauenauer Kesselhaus, das selbst als kreatives Haus für Kunst und Musik bekannt ist, waren Künstler, Interessierte und Kesselhaus-Freunde gekommen. Hausherr Thomas Ritter begrüßte die Anwesenden: „Kunst ist eben mehr als Bilder malen.” Und das zeigte Mieves anhand früherer Objekte. Ein Jahr habe sie auf Island verbracht und dort aus Treibgut großflächige Collagen in einem Raum gelegt. Wiederholt wagte sie sich an Holzarbeiten, auch weil sie „im Herzen Handwerker” sei. Aus Porzellan entstanden Hohlformen. Am meisten diskutiert wurden ihre Rauminstallationen mit Lkw-Spoilern. Mieves hatte die Windabweiser in unterschiedlichen Farben lackiert. „Was sind das für schöne Formen”, kommentierte Lu Seegers die Bilder, „so habe ich diese Windabweiser noch nie wahrgenommen”. Mieves Erklärung: „Wenn Gegenstände aus ihrem üblichen Zusammenhang genommen werden, erhält man einen ganz anderen Zugang zu ihnen”. Seegers‘ Frage, welche bisherigen Schaumburger Empfindungen sie aktuell umsetzen werde, ließ die wiederholt ausgezeichnete und an internationalen Ausstellungen beteiligte Künstlerin offen. Noch recherchiere sie sehr viel, verriet sie nur und berichtete von ihren Eindrücken im Stadthäger Mausoleum. Das Abbild eines der dortigen Grabwächter ziert die Ankündigung der von ihr zu gestaltenden Ausstellung, die am 27. Oktober um 11 Uhr mit einer Vernissage beginnt und vom 2. bis 24. November jeweils sonnabends und sonntags von 11 bis 14 Uhr in der Sachsenhäger Wasserburg zu sehen sein wird. „Armour” (= Rüstung) soll die Schau heißen, wobei Mieves Wert darauf legt, dass in dem englischen Begriff auch das französische „Amour” (= Liebe) stecke. Einer möglichen Vielfalt in dieser Schau dürften deshalb wohl kaum Grenzen gesetzt sein. Foto: al