Dort müssen Heike Böhm und Fary Borchers allerdings mobil agieren. Heißt: Wenn die Bücherei öffnet – zurzeit ist das immer mittwochs von 16.30 bis 18.30 Uhr und ab dem 27. September auch wieder freitags von 15 bis 17 Uhr –, stellen die beiden drei kleine Regale auf und bestücken diese mit der sortierten Literaturauswahl. Danach bauen sie alles wieder ab und stapeln es auf gerade einmal zwei Quadratmetern. „Bei den Erwachsenen haben wir nur die Neuheiten”, erklärt Böhm. Auf junge Leseratten warten ein paar Sachbücher, Bilderbücher in zwei Kisten auf dem Boden und eine kleine Zusammenstellung an Kinder- und Jugendwerken. Auf einem Stehtisch liegen Kochbücher. Der momentane Renner sind Böhm zufolge aber ohnehin die neu angeschafften Hörfiguren für die Toniebox. „Die Kinder sagen uns was sie wollen, wir suchen es raus bringen es beim nächsten Mal mit”, erklärt sie das Prozedere und lobt die Ausleiher für ihre verständnisvolle Geduld. Ein Unterschied in der Frequenz sei erfreulicherweise nicht zu spüren. Bedauerlich finden die beiden Frauen allerdings, dass die Bücherei durch den Auszug ihren Charakter als Schulbücherei verliert. Ihre Sorge: Junge Leser, deren Eltern sich eher weniger ums Lesen kümmern, die aber aufgrund der kurzen Wege regelmäßig Kunden waren, könnten fern bleiben. „Wenn wir in der großen Pause aufhatten, war da immer Party”, erinnert sich Böhm. Durch das bunte Angebot an Aktionen seien viele junge Menschen auch nach dem Schulwechsel der Bücherei treu geblieben. Zuletzt sei sogar die Zahl der jugendlichen Leser gestiegen. „Das geht uns jetzt flöten”, bringt es die Büchereileiterin auf den Punkt. Um den Kontakt zu halten, sei eine Bücherei-AG denkbar –”aber erstmal müssen wir Räume finden”. Wo die sein werden, steht bisher nicht fest. Die Gespräche dazu laufen noch. „Irgendwas muss ja passieren, irgendwo müssen wir bleiben”, zuckt Böhm mit den Schultern. Foto: jl