60 Beamte hatten die B 65 in Höhe Geckstraße und die beiden Fahrtrichtungen auf der B 442 in Höhe des Autohofes abgeriegelt. Im Schritttempo mussten die Fahrzeuge passieren. Etliche Personenwagen und Kleintransporter wurden in scheinbar beliebiger Auswahl an den Straßenrand gewunken. Doch dies hatte System: Es waren zumeist Autos mit fremden Kennzeichen oder auffällige Insassen. „In langjähriger Erfahrung haben wir einen Blick dafür gewonnen”, verriet einer der Beamten am Straßenrand. Etliche Kollegen von ihm nehmen derzeit an einer Fortbildung für Drogenmultiplikatoren teil. So erfolgte auf hiesigen Straßen der Praxistest. Begleitet wurde die Aktion vom Einsatz ziviler Fahrzeuge, die an diesem Nachmittag im Kommissariatsbereich unterwegs waren. In Bad Nenndorf standen ein Staatsanwalt für fällige Strafbefehle sowie eine Ärztin zur Entnahme von Blutproben bereit. Drogenspürhunde warteten auf ihren Einsatz. Beamte des Hauptzollamts Hannover begleiteten die Kontrollen in Lauenau. In seiner Bilanz sah der Leiter des Kommissariats Bad Nenndorf, Michael Panitz, den vergleichsweise hohen Anteil der Drogendelikte an diesem Tag als „bedenklich” an. Neben Marihuana und Amphetaminen wurde auch Kokainkonsum ermittelt. Allerdings hätten keine „extremen Ausfallerscheinungen” festgestellt werden können. Generell sieht Panitz die Großkontrolle als Erfolg an. Sie soll Auftakt sein für weitere, allerdings kleinere Maßnahmen – auch vor dem Hintergrund, dass mit dem Beginn der dunklen Jahreszeit wieder verstärkt Einbruchsdiebstähle zu befürchten sind. Am Rande der Aktion kam es zu einer amüsanten Begegnung für beide Seiten. Ein Fahrzeug mit polnischem Kennzeichen war gestoppt worden. Die Insassen entpuppten sich als Kollegen aus der Ukraine, die sich entsprechend auswiesen. Sie hätten sich das Auto in Polen für eine Urlaubsfahrt nach Amsterdam gemietet. Natürlich wurden Fahrzeug und Personen ordnungsgemäß kontrolliert. Sogar ein möglicher Alkoholwert wurde gemessen, weil das Trio nach eigener Aussage am Vorabend dem Whisky gut zugesprochen habe. Natürlich schlug das Gerät nicht aus, stieß aber auf deutliches Interesse bei den ukrainischen Beamten. Zu guter Letzt zückten sie ihr Smartphone für ein Erinnerungsfoto mit den deutschen Kollegen. Foto: al