MESSENKAMP/ALTENHAGEN II (al). Der bereits seit über drei Jahren diskutierte Neubau eines gemeinsamen Gerätehauses für die Feuerwehren in Messenkamp und Altenhagen II verzögert sich erneut. Zwar seien das Grundstück gekauft und fällige Planänderungen vollzogen. Doch die fällige Statik müsse erneut ausgeschrieben werden – zum jetzt dritten Mal, wie Bauamtsleiter Markus Jacobs vor dem zuständigen Fachausschuss zugeben musste. „Hat das was mit der vorgesehenen Massivbauweise zu tun”, fragte Daniela Kastning (WGSR), was Hans-Werner Kühnel (SPD) mit einem postwendenden „Ja” beantwortete, noch bevor Jacobs selbst zu Wort kam. Kühnel holte aus: Würde das Gebäude wie ursprünglich gedacht aus Fertigteilen entstehen, wäre die Tragwerksplanung inbegriffen gewesen. So aber komme es zu zusätzlichen Kosten, wie überhaupt das ganze Projekt teurer würde. Zudem seien durch die Fehler in der Verwaltung mindestens drei Monate verloren gegangen. Die SPD wolle der Ratsmehrheit doch nur „an den Karren fahren”, erwiderte Nicole Wehner (WGSR). Die Forderung nach einem Massivbau habe viele Gründe, darunter die Sorge um das Ortsbild, wenn direkt neben dem Friedhof das Gebäude entstehe. Zugleich verwies sie auf den Antrag ihrer Fraktion aus dem Jahr 2017, die drei diskutierten Gerätehäuser in gleicher Weise zu errichten. Dass die Verwaltung hier Fehler gemacht habe, sei eine „Katastrophe”. Die Verzögerung nun an der Massivbauweise aufzuhängen, bezeichnete sie als „lächerlich”. Egbert Gelfert (Hülseder Gegenwind) verwies auf die bereits bestehenden „tollen Feuerwehrzweckbauten”. Etwas anderes hätten die die drei jetzt betroffenen Bürgermeister und selbst die Wehren auch nicht gewollt. Doch mit dem Massivbau „wird jetzt etwas durchgedrückt, was der Samtgemeinde viel mehr Geld kostet”. Mit Nachdruck verlangte Kühnel von Jacobs Auskunft, warum Kommunalaufsicht und Rechnungsprüfungsamt die jetzt zweite erfolgte Ausschreibung gerügt hätten. „Formelle Dinge” seien es gewesen, musste der Bauamtsleiter einräumen. Statt der üblichen verschlossener Umschläge bei Ausschreibungen seien E-Mails eingegangen. Auch habe es nicht miteinander vergleichbare Angebote gegeben. Nun werde mit der Kommunalaufsicht ein verbindliches Leistungsverzeichnis abgestimmt, bevor die dritte Ausschreibung erfolge. Was Jacobs nicht sagte: Dem SW liegen Informationen vor, dass die Aufsichtsbehörde das Verfahren auch deshalb rügte, weil der Auftrag an die Firma eines Mitglieds des Samtgemeinderates vergeben werden sollte. Jacobs hatte zunächst über den Sachstand in Messenkamp berichtet und war auch auf das Vorhaben in Hülsede eingegangen, bei dem es ebenfalls zu einem Versäumnis der Verwaltung gekommen war. In der Bekanntmachung des Bebauungsplanentwurfs fehlte der Hinweis auf den auch für die Schmarrier Feuerwehr vorgesehene Bau. Das hatte im kleineren Ortsteil für Entrüstung und sogar für ein dem Vernehmen nach „Krisengespräch” gesorgt. Andreas Kölle (SPD) mahnte bei Jacobs weitere Stellungnahmen zum „Sachstand Feuerwehrgerätehäuser” an. Er vermisse Informationen über das vorgesehene Gebäude für Groß Hegesdorf, Lyhren und Soldorf sowie für die inzwischen weiteren Anträge aus Feggendorf und Apelern. Daraufhin verlangte Erhard Steege (RI) ein generelles Konzept, in welcher Weise die Gebäude überhaupt realisiert werden könnten. Kölle riet ebenfalls zu „einer zeitlichen Schiene”: „Kein Feuerwehrmann erwartet, dass die Anträge schnell umgesetzt werden. Aber wir müssen die Wehren über die Perspektiven informieren.” Foto: al