Als ein sichtbares Beispiel nannte er den Bürgerbrief, der pünktlich zur Europawahl nach Jahren der Pause erschienen war. Als „direktes Kommunikationsmittel” wollen ihn die Sozialdemokraten künftig zweimal im Jahr veröffentlichen. Die Wahl selbst wertete Knieper als „sehr ernüchternd”: „Das Ergebnis kann uns keinesfalls zurückfrieden stellen”– obgleich es über dem Bundesschnitt liege. Den Ausgang nur mit dem Bundestrend zu erklären, sei zu einfach. Deutliche Verluste seien auch mit der Debatte um neue Baugebiete einhergegangen. In den Reihen der Genossen stehen die Zeichen bereits auf Wahlkampf. Eine Kommission aus Vorsitzenden der Ortsvereine und Fraktionen soll sich dem Thema Kommunalwahl 2021 annehmen. Eine große Frage der Vorstandsklausur in diesem März war Knieper zufolge, wie die SPD Nenndorf wieder sichtbarer werden könne. Zum einen will der Verband übergeordnete Veranstaltungen häufiger organisieren sowie Werbung zentral einkaufen und für alle Ortsvereine zugänglich machen. Ein Ergebnis ist auch die Wiederbelebung des Bürgerbriefes. Zudem soll die Homepage regelmäßig aktualisiert werden. „Insgesamt sehe ich den Samtgemeindeverband gut aufgestellt”, fasste Knieper zusammen. Allerdings sei die Arbeit in den Ortsvereinen noch enger zu vernetzen und zu bündeln. Mit den Bürgern müsste noch direkter kommuniziert werden –”dann wird die SPD unabhängig von der Bundesstimmung in Nenndorf erfolgreich sein”. Den gleichen Tenor schlug auch der Vorsitzende der AG „60plus” Karl-Heinz Oberlein an, der sich wünschte viel mehr politisch zu diskutieren und Hintergrundinformationen in die Bevölkerung zu bringen. Zudem könnten an den monatlichen Treffen der AG mehr Interessierte teilnehmen. Die Vorhaben des SPD-Unterbezirks skizzierte dessen neuer Vorsitzender Carsten Ruhnau, der die Versammlung nutzte, um sich den Nenndorfern vorzustellen. Der Wahlkampf sei dabei nur ein Thema, das man vor der Brust habe. Zum einen wolle der Vorstand seine Zuständigkeiten klarer verteilen, zum anderen solle sich der Unterbezirk stärker thematisch orientieren und die Mitgliederwerbung forcieren. Dazu gehöre auch, die Onlineaktivitäten zu kumulieren und technisch zu vereinfachen. Als einen der inhaltlichen Schwerpunkte machte Ruhnau neben der Wohnförderung die Mobilität aus. „Es gibt Kommunen, die sind gut angebunden, je weiter man aber aus dem Landkreis herausdriftet, desto schwieriger wird es ohne Auto”, brachte er die Situation im ländlichen Raum auf den Punkt – und traf genau den Nerv der Nenndorfer. Mark Schäfer aus Hohnhorst etwa kritisierte die schlechte Busverbindung aus der hiesigen Kommune nach Stadthagen: zu teuer und zu lang. Von Haste nach Hannover komme man günstiger. Foto: jl