Wie berichtet, hatte eine Bürgerinitiative ein Bürgerbegehren angestrengt, über das der Rat nun zu entscheiden hatte. Die formalen Voraussetzungen sah der Verwaltungsausschuss des Fleckens bereits in der Vorwoche als erfüllt an, sodass nun der Bürgerentscheid auf den Weg hätte gebracht werden müssen. Doch Budde, der zunächst an die Ausgangslage erinnerte, „eine zentrumsnahe Freizeitanlage” als Ersatz für die durch den Edeka-Neubau entfallenden Bouleplätze zu bauen, sah den finanziellen Aufwand für einen Bürgerentscheid als nicht gerechtfertigt an. Nach Angaben der Verwaltung hätte der einem üblichen Wahltag entsprechende Urnengang 35.000 Euro gekostet – die dreifache Summe der auf 12.000 Euro veranschlagten Boule-Anlage. Eine solche „Kostenexplosion macht keinen Sinn”, so Budde weiter. Deshalb werde beantragt, die bisherigen Beschlüsse aufzuheben. Für die CDU begrüßte Nicole Bruns das Vorgehen, verlangte aber, alles auf Null zu setzen – eben auch die Matschanlage und die Lampenpläne. Dem schloss sich Nicole Wehner (WGLF) an und schlug vor, die Boule-Fläche „zurück in den Ortskern” zu legen und auf Parkplätze zu verzichten. Rosita Vollmer (Grüne) bedauerte, dass mit den Beschlüssen nun auch die Matschanlage vom Tisch sei. Wolfgang Kölling (SPD) forderte, an den Lichtpunkten des Hauptwegs festzuhalten, da „diese nichts mit dem Bouleplatz zu tun” habe. Dabei blieb es, weil der entsprechende CDU-Antrag bei sieben zu sieben Stimmen scheiterte. Zuvor hatte Klaus-Werner Volker (SPD) beklagt, dass der Boule-Streit einen „Spaltpilz in die Bevölkerung” gebracht habe. Es sei bedauerlich, dass die Bürgerinitiative kein Gespräch zu Rat und Verwaltung suchte. Stattdessen seien in Flugblättern Mitglieder von Rat und Verwaltung persönlich angegriffen worden. Dafür sah er den ehemaligen Lauenauer Grünen-Ratspolitiker Karsten Dohmeyer verantwortlich: „Das ist Populismus.” Die Zuhörer kommentierten die Äußerungen mit vereinzelten Buh-Rufen. Volkers Antrag, mit Experten zum Beispiel von der Universität Hannover im kommenden Jahr ein Gesamtkonzept für den Volkspark zu entwickeln, wurde einstimmig angenommen. In der Einwohnerfragestunde meldete sich ein Zuhörer und beklagte die verbalen Auseinandersetzungen zum Thema: „Die Wortwahl war wirklich nicht sehr schön.” Bürgermeister Wilfried Mundt (SPD) bedauerte, dass unter anderem Gemeindedirektor Sven Janisch persönlich angegriffen worden sei. „Wir sind alle nur ehrenamtlich tätig und bewegen eine ganze Menge.” Wenn Bürger damit nicht einverstanden seien, können sie dies tun. Sie sollten sich aber überlegen, ob Namen genannt werden müssen. Der Flecken Lauenau, so Mundt weiter, „steht so gut da, dass uns bereits andere Kommunen im Umland beneiden”. Dazu passe ein solcher Streit nicht. Wie es mit der Zukunft des lokalen Boulesports weitergeht, blieb am Ende der Sitzung offen. Auf die konkrete Frage einer Zuhörerin nannte Mundt keine Jahreszahl. Foto: al