Das Gütesiegel können Unternehmen, aber auch Institutionen und Kommunen erhalten, die sich besonders für die Interessen von Großfamilien einsetzen. Und das mache die DLRG mit familienfreundlichen und flexiblen Arbeitszeitmodellen und individuellen Lösungen für Mitarbeiter mit „Familienaufgaben”, wie Sven Kehmeier, der den KRFD- Vorstand vertritt, bei der Übergabe der Urkunde in der Geschäftsstelle in Bad Nenndorf erklärte. Zudem würden für Mitglieder Schwimmkurse mit günstigen Familienbeiträgen angeboten. Beliebt seien auch die von der DLRG organisierten Freizeitangebote für Kinder. Ob ein Unternehmen familienfreundlich aufgestellt sei, hänge neben der Führungsebene vor allem auch vom Kollegium ab, sagte DLRG-Generalsekretär Ludger Schulte-Hülsmann, der gemeinsam mit DLRG-Präsident Achim Haag die Ehrung entgegennahm. Entscheidend sei, dass Kollegen Rücksicht nähmen und bei familiären Problemen anderer einsprängen. Ob familiär oder unternehmerisch: „Familie lebt von denen, die dahinter stehen”, so der Generalsekretär. Dankbar angenommen werde auch die erst im vergangenen Jahr eingerichtete Kinderbetreuung für Ehrenamtliche, die am Wochenende im hiesigen DLRG-Zentrum geschult werden. Auf Anmeldung kümmern sich Erzieherinnen um den mitgebrachten Nachwuchs. Dieses Angebot will die DLRG jetzt auch auf ihre Belegschaft ausweiten. In den Sommerferien soll es eine Betreuung der Mitarbeiterkinder im Haus geben. „Es ist Gold wert, wenn es solche Arbeitgeber gibt”, lobte Kehmeier, selbst Vater von sieben Kindern, „das ist nicht an der Tagesordnung”. Das dürften auch die Angestellten so sehen, müssen sie es doch gewesen sein, die die DLRG für das Gütesiegel vorschlugen. „Wir haben uns nicht selbst beworben”, verriet der DLRG-Generalsekretär. Für Verbandsvertreter Kehmeier ein „Zeichen, dass die Mitarbeiter sehr zufrieden sind”. Das „Fair Family”-Siegel verleiht der Verband kinderreicher Familien seit 2013. Entstanden ist dieser zwei Jahre zuvor aus einer Initiative von Großfamilien, die für ein besseres Image ihres Lebensmodells in der öffentlichen Wahrnehmung kämpften. Heute zählt der KRFD mit seinen zehn Landesverbänden insgesamt 30.000 Mitglieder – Väter, Mütter und Kinder aus 3.000 Mitgliedsfamilien.
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