BÜCKEBURG (nh). Auf den ersten Blick wirkt alles normal in der Bückeburger Innenstadt: Menschen flanieren über die Lange Straße, und doch wirkt die Szenerie an diesem Donnerstagmittag seltsam: Das mag daran liegen, dass die Flanierenden wie sonst sonntags kaum Einkaufstüten hin und her schleppen, denn die Geschäfte sind geschlossen. Und vor den zwar geöffneten Cafés und Restaurants stehen Tische, doch bei genauerem Hinsehen sieht jeder, dass diese weiter voneinander entfernt stehen als sonst. Und weniger Menschen insgesamt sitzen ebenfalls hier – die gemahnte Vorsicht in Zeiten Coronas scheint bei den Bürgern Bückeburgs weitestgehend angekommen. Und noch etwas ist anders: die Innenstadt in gespenstisch still.
Doch einige gibt es noch, die im Café sitzen und das verlangsamte Treiben vor dort aus beobachten. Kommt jemand vorbei, der bekannt ist, wird wie gewohnt geplaudert, doch mit gebührendem Abstand. Dieses Bild lässt sich vielerorts beobachten: die Menschen sprechen miteinander, scheinen froh über den Austausch. Doch wo sich sonst geherzt und auch mal nah beieinander getuschelt wurde, ist nun ein großer Abstand zwischen den Sprechenden. Vor der Apotheke ein ähnliches Bild: Menschen stehen Schlage, ein Schild mahnt dazu, den Mindestabstand von 1,5 Metern einzuhalten. Scheinbar scheinen sich viele diese Tage in Bückeburg daran zu halten. Auch die Parkplätze am Schlossbach, hinter der Stadtkirche oder rund um Markt und Bahnhofstraße sind größtenteils verweist. Wo sonst die Parkplatzsuche mühsam und nervenaufreibend war, haben Autofahrer nun die freie Auswahl. Das liegt natürlich neben der weniger frequentierten Innenstadt auch an dem heruntergefahrenem Arbeitsleben: zahlreiche Arbeitnehmer arbeiten aus dem Homeoffice, die meisten Geschäfte haben komplett geschlossen. Eine Dame vorm Bäcker spricht von draußen mit der Verkäuferin im Inneren, sie scherzen über ihre Ehemänner. Trotz der Leere und des Abstandhaltens – der Freundlichkeit der Menschen tut das an diesem Tage keinen Abbruch. Ein netter Senior verwickelt mich in ein Gespräch über eine Oldtimer-Mofa. Kein Wort von Corona – ein schöner und normaler Moment in diesen aufregenden Tagen. Foto:nh