„Eigentlich ist es schade, dass diese Arbeiten weitgehend unbemerkt in der Öffentlichkeit bleiben”, kommentiert Lauenaus Bürgermeister Wilfried Mundt die beiden Vorhaben. Fehle das Wasser, wird schnell und heftig diskutiert. Wenn aber die Samtgemeinde Lösungen findet und diese schnell umsetzt, werde das gar nicht erst zur Kenntnis genommen. Deshalb zollte er ein dickes Lob den beiden Technischen Leitern der Eigenbetriebe, Jürgen Rabe und Katharina Mennicke für deren Arbeit in den vergangenen Wochen: „Auch wenn regelmäßig über die Verwaltung geschimpft wird, hier ist schnell und engagiert gehandelt worden.” Wie Mennicke erläuterte, wird auf dem weit abseits gelegenen Wassergewinnungsgelände bei Blumenhagen statt des bisherigen kleineren Rohrs eine 400 Millimeter starke Leitung in den Boden geführt sowie die gesamte Fläche baulich verändert. Damit werde die Förderung von bisher stündlich fünf Kubikmetern Wasser verdoppelt. Die Arbeiten sollen bis Jahresende abgeschlossen sein. Die wasserrechtliche Genehmigung ist zunächst für fünf Jahre erteilt worden. Fast gleichzeitig wird bis November eine zweite Maßnahme vollzogen. Ein bislang still gelegter Trinkwasserübergabepunkt an der Pohler Straße wird wieder aktiviert. Warum die Verbindung zwischen dem Lauenauer Versorgungsnetz und dem des Wasserbeschaffungsverbands (WBV) Schaumburg bislang nicht genutzt wurde, lag nach Auskunft der Verwaltung „an Einträgen von Öl nicht zuzuordnender Verursacher” in unmittelbarer Nähe. Der Übergabepunkt samt Durchflusszähler wird in einen sicheren Bereich verlegt. Weitere solche Einspeisestellen zwischen den beiden Versorgern befinden sich bei Hülsede und im Logistikpark. Der WBV liefert vertragsgemäß in Zeiten mit Spitzenverbrauch das lebenswichtige Nass aus seinem Bereich wie zum Beispiel der erst kürzlich ertüchtigten Quelle auf dem Gelände der ehemaligen Fischzucht in Meinsen (wir berichteten). Auf Anfrage betonte die Verwaltung, dass in diesem Jahr zu keiner Zeit ein Engpass in der Trinkwasserversorgung entstanden sei. Selbst an Spitzentagen haben die beiden Gewinnungsanlagen in Blumenhagen etwa tausend Kubikmeter Wasser geliefert. „Eine Million Liter sind schon eine gewaltige Menge”, bemerkte Mundt. Trotzdem will die Verwaltung mehr Klarheit über die lokalen Verbräuche gewinnen. So sind im Leitungsnetz vier so genannte Trigger-Punkte vorgesehen, mit denen für den jeweiligen Siedlungsbereich der Durchfluss ermittelt werden kann. Auf diese Weise lässt sich erkennen, wo die größten Wasserverbräuche zu suchen sind. Foto: al Foto RB35AL03: Hier wird der Brunnen vergrößert und das Gelände in Teilen umgebaut: Bürgermeister Wilfried Mundt am Gewinnungsgelände unterhalb von Blumenhagen.