FRIEDRICHSHÖHE (ste). Einrichtungen der stationären beziehungsweise ambulanten Pflege haben den Anspruch, den zu Pflegenden professionell, behütend, wertschätzend zu begegnen. Gewalt ist in diesem vertrauten Verhältnis zwischen Pflegebedürftigen und Pflegekräften nur schwer vorstellbar.. Und doch kommt es immer wieder einmal zu kritischen Situationen zwischen den Beteiligten, sowohl von Seiten der Pflegebedürftigen, als auch von Seiten der Pflegenden. Wie kann man solche Situationen vermeiden, was kann man gegen Gewalt in der Pflege tun? Die „AZURIT”-Gruppe, eine bundesweit tätige Betreibergesellschaft von Senioren- und Pflegeeinrichtungen, ruft bereits seit Jahren in ihren Einrichtungen den Aktionstag „Halt vor Gewalt” aus.. Die Führungskräfte der Häuser erstellen individuelle Programme, die den Teilnehmern neue Impulse für die tägliche Arbeit liefern. „Aus unserer Erfahrung gehören regelmäßige Schulungen und ein offener Umgang mit der Thematik zu den wichtigsten Präventionsmaßnahmen”, erklärt Claudia Jürgens, Leiterin des „AZURIT Seniorenzentrums Berghof” in Rinteln/Friedrichshöhe. Der diesjährige Aktionstag „Halt vor Gewalt” wurde mit Unterstützung des TSV Krankenhagen und der VHS Bösingfeld durchgeführt. Im Mittelpunkt des Aktionstages stand die Frage: „Wie kann Stress, ein Auslöser für Gewalt, reduziert beziehungsweise vermieden werden?” Nach einer gemeinsamen Einführung über mögliche Ursachen von Gewalt in der Pflege und was man im Vorfeld tun kann, wurde Stress und Überforderung als ein Auslöser für Gewalt herausgestellt. Im Anschluss konnten die Mitarbeiter*innen in kleinen Gruppen zwei verschiedene Schnupperkurse zum Stressabbau testen. Zum einen wurde Autogenes Training zur Entspannung angeboten, zum anderen Gymnastik mit dem Pezziball zu fetziger Musik zum Stressabbau.. In den Pausen konnten sich die Teilnehmer*innen an einer Bar mit gesunden Smoothies und kühlen Getränke erfrischen. „Die Resonanz der Teilnehmer war sehr positiv. Wir hoffen, dass jeder etwas für sich persönlich mitnehmen konnte und mit sich selbst nun achtsamer umgeht. Davon profitieren nicht nur unsere Mitarbeiter sondern auch unsere Bewohner”, resümiert Claudia Jürgens.