Suchergebnisse (Stadt Rinteln) | Schaumburger Wochenblatt

Im Rathaus muss gespart werden, damit Rinteln kein Haushaltssicherungsverfahren droht. Wie das auszusehen hat, dabei gibt es leicht unterschiedliche Auffassungen der im Rat vertretenen Fraktionen.  (Foto: ste)

Sparen gegen ein Haushaltssicherungsverfahren

Wie schafft Rinteln es, den Haushalt wieder auf Spur zu bringen? Diese Herausforderung wird die Stadt in den nächsten Jahren meistern müssen und dazu gibt es unterschiedliche Ansätze der im Rat vertretenen Parteien. Dabei weist Stadtkämmerer Jörg Schmieding seit Jahren auf Ratssitzungen darauf hin, dass die Ausgaben auf den Prüfstand gehören und auch die Einnahmeseite der Stadt Rinteln zu niedrig ist. Jetzt, da die Stadt mit dem Neubau des Kindergartens Krankenhagen, der Grundsanierung des Hallenbades und dem Sanierungsstau der innerstädtischen Gemeindestraßen einen dicken Batzen an Ausgaben vor der Brust hat, dringt langsam aber sicher die Notwendigkeit zu Sparmaßnahmen durch; und zwar fraktionsübergreifend. Das SW fragte nach bei Astrid Teigeler-Tegtmeier von der SPD, Veit Rauch von der CDU, Uta Fahrenkamp von den Grünen, Heinrich Sasse von der WGS, Prof. Dr. Gert Armin Neuhäuser von RI, Sven Wilkening von der FDP und Anthony Lee von den FW, wo sie ganz persönlich Stellschrauben zur Konsolidierung des maroden Rintelner Haushalts sehen. Dabei blieben Uta Fahrenkamp und Heinrich Sasse eine Antwort schuldig. Einig sind sich die Parteien in ihren Antworten, dass die Ausgabenseite gesenkt werden muss und zwar drastisch. Freiwillige Leistungen der Stadt wollen alle auf den Prüfstand stellen. Doch bei der Frage der Steigerung auf Einnahmeseite scheiden sich die Geister bereits wieder, denn Steuererhöhungen will die CDU Gruppe erst dann, wenn auch die Stadtverwaltung an ihrem Stellenschlüssel Streichungen durchführt. Ganz konkret geht das Sparen in der Stadt sogar soweit, dass Kinderbetreuungszeiten im schlimmsten Fall zur Diskussion stehen. Wer was wo sparen will und wie mögliche Steuererhöhungen aussehen könnten, das steht im Innenteil unserer Ausgabe.
Am 1. August begann im Konzern Stadt Rinteln für fünf jungen Menschen der Start ins Berufsleben.  (Foto: ste)

Die „Neuen” sind da

„Mit ihnen kehrt frischer Wind in die Stadtverwaltung und die Stadtwerke ein, allein schon durch ihr Alter”, so begrüßte Bürgermeisterin Andrea Lange gemeinsam mit Stadtwerke Geschäftsführer Ulrich Karl, Personaldezernent Jan Boße, Anja Friedrich als stellvertretende Leiterin des Amtes für zentrale Dienste und Finanzen sowie Noah Bredemeier von der Jugend- und Ausbildungsvertretung, die neuen Auszubildenden und die Studentin. Am 1. August ging es für die fünf jungen Menschen mit dem Berufsstart los. Bei der Stadt Rinteln sind es Elisa Dubiel, sie macht ein Duales Studium zur Allgemeine Verwaltung mit Bachelor, Kevin Preiss begann seine Ausbildung zum Verwaltungswirt und Marika Noltensmeier startete mit der Ausbildung zur Verwaltungsfachangestellten in Kooperation mit der Gemeinde Auetal. Bei den Stadtwerken Rinteln GmbH begannen Benedikt Steding als Industriekaufmann und Arne Klöpper als Elektroniker für Betriebstechnik mit der Ausbildung. Das SW fragte nach, wie viele Bewerbungen bei der Stadt Rinteln für die Ausbildungsplätze/Studium eingegangen sind und warum die Anzahl der Auszubildenden von Jahr zu Jahr variiert. Anja Friedrich antwortete wie folgt: „Für ein Duales Studium 'Allgemeine Verwaltung' im gehobenen Dienst lagen der Stadt Rinteln elf Bewerbungen vor, für den mittleren Dienst als Ausbildung zum Verwaltungswirt gab es sechs Bewerbungen und für den Beruf des Verwaltungsfachangestellten in Kooperation mit der Gemeinde Auetal waren es 27 Bewerbungen. Die Anzahl der Stellen für die Azubis/Studenten werden jedes Jahr so bemessen, dass allen nach der Ausbildung/dem Studium eine Bleibeperspektive geboten werden kann.” Für die neuen Auszubildenden, die sich bei den Bewerbungen durchgesetzt haben, gab es nach der kurzen Begrüßung im historischen Saal des Rathauses eine Führung durch das Haus in Begleitung der Ausbildungsvertreter und ein gemeinsames Mittagessen.
Die ersten Versuche der Wassergewöhung für Kindergartenkinder werden begleitet von Phillip Waschitzek, Lutz Hoppe, Bürgermeisterin Andrea Lange, Karsten Becker von der  (Foto: ste)

575 Kindergartenkinder profitieren

Der Tatsache geschuldet, dass immer weniger Kinder schwimmen können und sich die Badeunfälle steigern, hat die Bürgerstiftung Schaumburg veranlasst, mit einem ausgeweiteten Konzeptvorschlag auf die Stadt Rinteln zuzugehen. Mit der Stadt Rinteln, den Bäderbetrieben Rinteln GmbH und der DLRG OG Rinteln hat sich die Bürgerstiftung Schaumburg zum Ziel gesetzt, ein Initiativprojekt zur „Wassergewöhnung für Rintelner Kitas” ins Leben zu rufen. Damit haben im Rahmen der Kindertagesbetreuung alle KiTa-Kinder im Alter von drei bis sechs Jahren die Möglichkeit, dieses Angebot zu nutzen, das jetzt mit 575 Kindern im Steinberger Hallenbad startete. Das Angebot ist eine gezielte Wassergewöhnung, bei der die Kinder positive Erfahrungen mit Spaß und Freude am Wasser sammeln. „Ausschließlich zu diesem Zweck wird das Hallenbad Steinbergen geöffnet sein”, so Ulrich Karl als Geschäftsführer der Bäderbetriebe. Begleitet werden die Kindergartengruppen von Dr. Angelika Prehn und Lutz Hoppe sowie jungen Rettungsschwimmern der DLRG Ortsgruppe Rinteln. Bürgemeisterin Andrea Lange freut sich, „...dass das Projekt so schnell auf die Beine gestellt werden konnte und 575 Kinder so erste Schwimmerfahrungen machen können.” Spaß und Spiel stehen bei der Wassergewöhnung im Mittelpunkt. Auch sind hier bei dieser Form der qualifizierten Wassergewöhnung erste Schwimmbewegungen integriert, die aber keinen vollständigen Schwimmkurs ersetzen. „Ein einmaliger Versuch ist, wie man an der Zahl der Kinder erkennen kann, schon jetzt gelungen”, so Karsten Becker als Vorsitzender des Stiftungsvorstandes der Bürgerstiftung Schaumburg. Und sieht den Probelauf in Rinteln als „proof of concept” und hofft, dass auch andere Kommunen dieses umsetzen. Unterstützung erhält die Bürgerstiftung Schaumburg bei ihrer Arbeit außerdem von der Sparkasse Schaumburg.
Schnelle Hilfe gab es jetzt von der Stadt Rinteln von (v.l.) Daniel Jakschik und Bürgermeisterin Andrea Lange an Heidi Niemeyer und Rainer Brombach. (Foto: ste)

Beim jahreszeitlich bedingten Tief hilft jede Spende

Mit 463 Bedarfsgemeinschaften (1.040 Kunden) ist die Anzahl der Bedürftigen in der Rintelner Tafel nach wie vor hoch. Dazu kommt, dass jahreszeitbedingt die Waren aus den Lebenmittelmärkten im Februar immer nachlassen und bereits seit zwei Wochen so gut wie kein Obst und Gemüse für die Tafelkunden mehr im Angebot ist. „Wir müssen Obst und Gemüse und Milchprodukte dazukaufen. Das geht am Prinzip der Tafeln vorbei, aber den Kunden nichts anzubieten, das ist auch keine Lösung”, so Heidi Niemeyer als Koordinatorin der Schaumburger Tafeln. Dieses Tief bei den frischen Lebensmitteln ist jedes Jahr ungefähr zur gleichen Zeit zu spüren, dennoch, betont Niemeyer, ist Rinteln Spitze, was Spenden an die Tafel angeht. So hat die Silvesterinitiative immer wieder kofferraumweise Einkäufe vorbeigebracht und viele Privatpersonen bringen auch immer wieder kleinere Mengen an haltbaren Lebensmitteln. „In keiner anderen Tafel ist die Spendenbereitschaft so groß wie in Rinteln”, berichtet Niemeyer und fügt hinzu: „Auch haben wir einige Privatpersonen, die ihre 300 Euro Energiepauschale gespendet haben.” Schnell und unbürokratisch hat jetzt auch die Stadt Rinteln gespendet. Bürgermeisterin Andrea Lange übergab gemeinsam mit Daniel Jakschik vom Amt zwölf dem Präsidenten des DRK Kreisverbandes Schaumburg e. V., Reiner Brombach, und der Koordinatorin Heidi Niemeyer eine Spende in Höhe von 5.000 Euro durch den entfallenen Neujahrsempfang. „Aufgrund der aktuellen Ereignisse durch den nicht enden wollenden Krieg in der Ukraine und der anhaltenden Energiekrise haben die Tafeln ein erhöhtes Aufkommen an Bedürftigen, dazu die gesteigerten Ausgaben für Lebensmittel. Wir möchten ein Zeichen setzen und schnell und unkompliziert helfen”, so die Bürgermeisterin. Wer gerne der Tafel etwas Spenden möchte, kann verpackte haltbare Lebensmittel sowie Hygieneartikel direkt bei der Tafel abgeben. Für finanziele Unterstützung findet man die Kontodaten auf der Hompage des DRK Schaumburg.
Der Startschuss für „Rinteln morgen – Leerstand neu gedacht” ist gefallen.<br> (Foto: ste)

Projektstart im Modehaus Beckmann

Schon seit Tagen ist es im Schaufenster des ehemaligen Modehauses Beckmann zu sehen, dass sich hier etwas tut. Jetzt ist es soweit: Am 2. Februar startete der offizielle Projektstart von „Rinteln morgen – Leerstand neu gedacht”, ein Projekt mit Bürgerbeteiligung, gefördert über das Sofortprogramm „Perspektive Innenstadt!” des Landes Niedersachsen. Bereits im Oktober 2021 ist das Team mit Nina Mersmann als Projektleiterin der Weserbergland AG von der Stadt mit ins Boot geholt worden, um Rintelns Leerstand eine neue Attraktivität zu geben. Bei der Umsetzung des Gründerwettbewerbs arbeitet sie mit Serge Enns von der Agentur „Morgenraum UG” bis Mitte Mai 2023 zusammen. Mit dabei auch das Team vom Stadtmarketingverein Pro Rinteln. Das ehemalige Modehaus Beckmann wird dabei zum Ort der Innovation. In den Schaufenstern können sich Passanten jederzeit zum Projekt informieren. Außerdem ist eine Beteiligungsmöglichkeit installiert, über die alle eingeladen sind, ihre Meinung mit Blick auf die aktuelle Situation der Innenstadt zu verschiedenen Themen zu teilen. Die Daten werden im Anschluss wissenschaftlich ausgewertet und fließen in thematische Workshops ein, in denen Bedürfnisse, Wünsche und Bedenken mit dem Fokus auf neue Geschäftsmodelle betrachtet werden. Mithilfe partizipativer und agiler Methoden sowie dem Blick auf erfolgreiche Gründungsbeispiele aus anderen Orten werden anschließend Ideen entwickelt, um Rintelns Leerstandssituation nachhaltig mit Leben zu füllen. Jeder kann mitmachen, besonders sind hier ausdrücklich auch interessierte Gründer zum Mitmachen eingeladen. Auch bietet die Stadt Rinteln seit 2018 Zuschüsse und Förderungen an. „Die Innenstadt braucht neue, kreative Ideen, um auch in Zukunft attraktiv für alle Generationen zu sein. Darum sind alle Bürger eingeladen, sich zu beteiligen”, so Bürgermeisterin Andrea Lange. Neben den Workshops wird es Veranstaltungen wie Mitmach-Aktionen an verkaufsoffenen Sonntagen oder Themenabende zu Zukunftsthemen geben. Alle Informationen zu diesen und weiteren Terminen sind auf einem Bildschirm in den Schaufenstern zu finden. Interessierte können sich auch über ein Info-Mailing auf dem Laufenden halten. Eine Anmeldung ist unter www.leerstand-neu-gedacht.de möglich. Für die im Projekt gebildeten Ideen, die zu potenziellen Geschäftsideen weiterentwickelt werden können, findet im Mai final der Wettbewerb der Ideen statt. Hier werden die besten Geschäftsmodelle prämiert. Auch können in der Projektlaufzeit (bis Mitte Mai) die angemieteten Räumlichkeiten für externe Veranstaltungen und Pop-up Formate gebucht werden. Ansprechpartnerin ist dafür Linda Mundhenke (l.mundhenke@rinteln.de, 05751/403118) von der Wirtschaftsförderung der Stadt Rinteln.
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