Ausschusssitzung hat ein Nachspiel | Schaumburger Wochenblatt

Ausschusssitzung hat ein Nachspiel

Von den Ämtern zurückgetreten: Katrin Weigt  (Foto: privat)
Von den Ämtern zurückgetreten: Katrin Weigt (Foto: privat)
Von den Ämtern zurückgetreten: Katrin Weigt (Foto: privat)
Von den Ämtern zurückgetreten: Katrin Weigt (Foto: privat)
Von den Ämtern zurückgetreten: Katrin Weigt (Foto: privat)

Katrin Weigt (CDU) hat von einem Tag auf den anderen ihr politisches Mandat als Ratsmitglied der Samtgemeinde Rodenberg sowie ihren Vorsitz im Schulausschuss der Samtgemeinde niedergelegt. Auslöser für diese Entscheidung sei letztlich das ungeplante Auftreten von zwei Ratsmitgliedern in der gemeinsamen Sitzung von Schulausschuss und dem Ausschuss für Bau-, Planungs- und Umweltangelegenheiten vor den Herbstferien gewesen, erklärt sie auf Anfrage dieser Zeitung.

Katrin Weigt ist vor 20 Jahren in Rodenberg zugezogen. Sie lebt dort mit ihrem Mann und Kindern. Von Anfang an war die Vereinbarkeit von Familie und Beruf ein großes Thema für sie. Für sie daher naheliegend, sich im Kindergarten und der Grundschule als Elternvertreterin zu engagieren, um viel für die Kinder und Eltern mitzugestalten.

Darüber hinaus besuchte sie Ausschusssitzungen der Samtgemeinde. Ihr Engagement blieb nicht unbemerkt und führte schließlich zur Anfrage, ob sie sich nicht direkt politisch in der Samtgemeinde engagieren wolle.

2021 willigte sie ein, wurde zum Ratsmitglied gewählt, und leitet den Schulausschuss. „Aber von Anfang an machte ich die Erfahrung, dass alles von ideologischen Grabenkämpfen geprägt war“, schildert Weigt. Mehr und mehr gewann sie den Eindruck, „dass das Thema Ganztagsschule für viele ein Rotes Tuch ist“. Die Frage, was die Kinder brauchen, kam oft zu kurz.

In vielen Planungsgespräche und Arbeitskreisen wurde im Vorfeld der genannten gemeinsamen Sitzung (wir berichteten) um die Ausgestaltung der Räumlichkeiten für eine Ganztagsschule an den Standorten Rodenberg, Lauenau und Apelern gerungen. Klar sei, dass man sich in der Samtgemeinde nicht alles leisten könne, was man gerne hätte, so Weigt. Sie wisse aber sehr wohl, was inhaltlich möglich ist. Dazu bringe sie mehrjährige Erfahrungen aus dem Ausland mit.

Als dann in der gemeinsamen Ausschusssitzung, nach der Vorstellung von fachlich versierten Plänen eines Planungsbüros, der überraschende Auftritt, „die Show“, von zwei Ratsmitglieder, Böries von Hammerstein (CDU) und Karsten Domeyer (Grüne), folgte, sei das Maß für sie voll gewesen.

„Außerhalb der Tagesordnung, völlig unangemeldet und unvermittelt, bestanden beide darauf, ein eigenes Planungskonzept zur Schulgestaltung in Apelern, gegen den Planungsentwurf des beauftragten Architektenbüros, vorzustellen“, so Weigt. „Niemand wusste davon. Immer wieder versuchte ich als Co-Ausschussleiterin in dieser Sitzung, Ralf Schubart (CDU) dazu zu bringen, den Vorgang zu stoppen. Ohne Erfolg.“

Sie erlebte sich als die Jüngste in der Runde, auf die man nicht hören wolle. „Vielleicht wollte man sich auch nicht öffentlich darüber streiten. Aber mit dieser völlig beschämenden Art und Weise, über die Köpfe der Ausschussmitglieder und des Planungsbüros hinweg, haben beide der Sache Ganztagsschule einen Bärendienst erwiesen.“

Ganz abgesehen davon, dass der auf diese Weise eingebrachte Planungsentwurf „völlig unrealistisch für die Schule in Apelern ist“, so Weigt weiter.

Nach der Sitzung habe man ihr noch deutlich zu verstehen gegeben, „dass meine Sichtweise nicht erwünscht ist“. Alles, was sie zuvor dazu einbrachte, wurde schlichtweg sabotiert. Daher habe sie über Nacht den Entschluss gefasst, das Ratsmandat und den Ausschussvorsitz niederzulegen.

Mit bedauern und Verständnis wurde ihre Entscheidung außerhalb aufgenommen. „In der CDU bin ich weiterhin. Im kommenden Jahr, wenn die Kommunalwahlen anstehen, werde ich sehen, was ich mache.“


Winfried Gburek
Winfried Gburek
Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt
north