Mitten in der Stadthäger Innenstadt entstanden in insgesamt vier Gebäuden 13 neue Wohnungen. Das Besondere daran ist der Umstand, dass drei historische Häuser an der Klosterstraße saniert und durch einen Innenhof mit einem kompletten Neubau an der Kurzen Straße verbunden wurden. Die drei markanten Altbauten aus dem 16. Jahrhundert waren 2018 schon für den Abriss vorgesehen, um danach auf dem Areal zwischen der Wallstraße (einem damaligen Behelfsparkplatz) und der Klosterstraße, einen Neubau zu errichten. Wie Volker Wehmeyer in seinem kurzen Rückblich beschrieb, wandte sich damals der Denkmalpfleger an ihn und fragte nach Möglichkeiten der Sanierung. Nach eingehender Prüfung sowie der Zusage von Mitteln zum Städtebaulichen Denkmalschutz, entschloss sich Volker Wehmeyer mit Sohn Jonas, das Projekt in Angriff zu nehmen. Da sich niemand sonst in das Vorhaben einbringen wollte, übernahm die Familienstiftung Wehmeyer die umfangreiche Sanierung. Unter anderem, so schilderte Volker Wehmeyer, musste ein Dachgeschoß von einer etwa fünf Zentimeter dicken Schicht Taubenkot gereinigt werden. Allein diese Maßnahme schlug mit 25.000 Euro zu Buche. In Anwesenheit von Familienmitgliedern, Handwerkern, Politik und Verwaltung, dem Notar, sowie einigen schon eingezogenen Mietern, begrüßte auch Bürgermeister Oliver Theiß die circa 30 interessierten Zuhörer. „Das Projekt ist wichtig für die Stadt“, betonte er und bedankte sich bei Wehmeyer für dessen Engagement sowie sein Gespür und Geschick bei der Umsetzung. Der Wohnkomplex sei wichtig für die Belebung der Innenstadt und:“… wir sind besonders glücklich, dass wir das heute so präsentieren können.“ Im Laufe der Voruntersuchungen prüften Fachleute die verbauten Balken und kamen zu dem Ergebnis, dass die Altbauten teilweise aus dem Jahr 1558, sowie nach dem Vergleich einer Holzkernbohrung mit Vergleichsproben aus dem Jahr 1591 stammen. Viele der alten Eichenbalken sind in einem so guten Zustand, dass sie weiterhin als tragende Konstruktion im Innenraum Verwendung finden. Etwa fünf Millionen Euro hat Wehmeyer insgesamt investiert und schloss seine Begrüßung beim Tag der offenen Tür mit den von einem Schmunzeln begleiteten Worten:“ Das sind die beiden längsten Baustellen. Ich hoffe, es wiederholt sich nicht nochmal!“ Energetisch sind der Neubau sowie die historischen Gebäude auf dem neusten Stand. Acht Tiefbohrungen auf über 140 Meter versorgen die Geothermie-Anlage mit ausreichend Energie für die Heizung beider Komplexe. Im Sommer können die Wohnungen damit gekühlt werden. Eine Photovoltaikanlage auf dem Neubau liefert elektrische Energie. Von den sieben Neubauwohnungen sind bereits drei verkauft und eine vermietet. Drei weitere Wohnungen stehen noch zum Verkauf. Im Gespräch mit dem Schaumburger Wochenblatt bestätigte Volker Wehmeyer, dass sich bereits am Tag der offenen Tür, weitere Interessenten gemeldet hatten.