Fest-Comitee holt Meinungsbild zu Frauenrott ein | Schaumburger Wochenblatt

Fest-Comitee holt Meinungsbild zu Frauenrott ein

Möglicherweise marschiert in Zukunft neben den Männern auch ein Frauenrott beim Stadthäger Schützenfest mit. (Foto: bb)
Möglicherweise marschiert in Zukunft neben den Männern auch ein Frauenrott beim Stadthäger Schützenfest mit. (Foto: bb)
Möglicherweise marschiert in Zukunft neben den Männern auch ein Frauenrott beim Stadthäger Schützenfest mit. (Foto: bb)
Möglicherweise marschiert in Zukunft neben den Männern auch ein Frauenrott beim Stadthäger Schützenfest mit. (Foto: bb)
Möglicherweise marschiert in Zukunft neben den Männern auch ein Frauenrott beim Stadthäger Schützenfest mit. (Foto: bb)

Eine Gruppe weiblicher Schützenfestfans hat einen Vorstoß gestartet, in einem Frauenrott bei der Stadthäger Traditionsveranstaltung mitfeiern zu können. Das Fest-Comitee steht in Gesprächen mit der Gruppe und holt nun mit einer Online-Umfrage ein Meinungsbild zu dem Thema sowie zu weiteren Fragen zur zukünftigen Gestaltung des Schützenfestes ein.

Das Schreiben mit dem Link zur Umfrage sei an rund 2.000 Adressaten gegangen, wie Chris Blaume vom Fest-Comitee erklärte. Darunter seien Männer wie Frauen, die in die Rottfeiern eingebunden seien oder zum Beispiel im Verein zu Förderung des Schützenfestmusik seien. Von ihnen solle mit der anonymen Umfrage ein Feedback zum Schützenfest eingeholt werden, darunter auch zur Frage eines Frauenrotts, wie Blaume erklärte. Es gehe dabei nicht um eine Abstimmung, sondern um ein Meinungsbild, von der Masse derjenigen „die das Schützenfest tragen“, so Blaume.
Vor rund zehn Jahren führte der Vorstoß zur Gründung eines Frauenrotts zu hitzigen Diskussionen unter Schützenfestfreunden. Die Gründung erfolgte nicht, bis heute marschieren nur Männer-Rotts durch die Kreisstadt. In Sachsenhagen und Pollhagen sind schon seit längerer Zeit solche „Frauenabteilungen“ in den Festablauf eingebunden.
Nun trug eine Gruppe von Frauen die Idee eines solchen Rotts an das Fest-Comitee heran, wie dieses in dem Schreiben öffentlich gemacht hatte. Dieses berichtet von einem „sehr konstruktiven“ und ergebnisoffenen Gespräch. Blaume unterstrich dieses nochmal. Seit Oktober sei das Fest-Comitee in Kontakt mit der Gruppe und habe die Veröffentlichung des Ansinnens sorgfältig vorbereitet. Ganz wichtig sei den Damen dabei, dass ihr Mitwirken auch auf Zustimmung der Gemeinschaft der Feiernden stoße und sie nicht lediglich als unliebsames Anhängsel aufgenommen würden.

Konzept zur Einbindung eines Frauenrotts

Die Damen hätten in den Gesprächen ein Konzept zur möglichen Beteiligung eines Frauenrotts entwickelt. Dieses umfasst Punkte wie das Feiern in einem eigenen Rott-Lokal sowie die Teilnahme an allen Programmpunkten des Schützenfestes. Die Rott-Feiern würden dabei den Gepflogenheiten der bestehenden Rotts angepasst, das betrifft auch die Kleiderordnung. Wie die Jungen Bürger solle das Rott keiner Quartierschaft zugeteilt werden und eigene Chargierte und Rottmeister stellen. Bei den Rundmärschen sollen die Damen ihren Platz hinter den Jungen Bürgern finden. Bei den Schieß-Wettbewerben schießen sie auf eine eigene Scheibe und stellen auch Personal für die Organisation der Wettbewerbe.

Umfrage läuft bis Ende Februar

Die anonyme Umfrage läuft bis Ende Februar, anschließend würden die Ergebnisse veröffentlicht sowie intern und mit den Hauptleuten besprochen, erklärte Chris Blaume. Sie seien dann auch die Grundlage für den Austausch mit der Frauengruppe, ob die Idee eines Frauenrotts auf die nötige Akzeptanz stoße und so umgesetzt werden könne, wie Blaume ausführte.
In dieser Frage wie auch in weiteren sei es Ziel des Fest-Comitees, das Schützenfest in seinem traditionellen Kern zu pflegen und gleichzeitig für die Zukunft weiterzuentwickeln, und zwar in Abstimmung mit der Gemeinschaft der Feiernden. Mit der Umfrage werde dazu ein neues Instrument genutzt, um ein breites Feedback zu erhalten. Darin werden zum Beispiel auch Fragen zur Bedeutung des Balles, nach der Einbindung eines Gottesdienstes oder der eingeleiteten stärkeren Verortung des Festes in der Innenstadt gestellt. Ein Textfeld erlaubt auch weitergehende Vorschläge sowie Stellungnahmen zur derzeitigen Form des Schützenfestes. „Wir erhoffen uns auch davon Anregungen“, so Chris Blaume.
Foto: archiv bb/gi


Bastian Borchers
Bastian Borchers

Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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