Der Rat wird sich mit dem Thema Wochenmarkt jedoch weiterhin befassen. Jedenfalls betonten die Redner in der Sitzung, dass es abgesehen von der Gebührengestaltung wichtig sei, nach Wegen zu einer Belebung zu fahnden. Noch immer ein wichtiger Frequenzbringer, habe dieser doch zuletzt an Attraktivität eingebüßt, so das Fazit.
Jan-Philipp Beck (SPD), Sprecher der Gruppe SPD/Grüne, erklärte, dass die Festlegung auf die 30-prozentige Erhöhung eine „Entscheidung mit Fingerspitzengefühl“ sei. Die ursprüngliche Vorlage der Verwaltung mit einer Erhöhung um 60 Prozent hätte zu einer zu starken Kostenbelastung für die Händler geführt, so Becks Argumentation. Mit dem jetzigen Kompromiss verringere sich das Defizit der Stadt in Bezug auf den Wochenmarkt. Die durch vielfältige Preiserhöhungen betroffenen Marktbeschicker würden jedoch gleichzeitig nicht überlastet. Es gelte, den Markt als wichtigen Frequenzbringer für Gastronomie und Einzelhandel in der Innenstadt zu stärken und nicht etwa durch übermäßiges Anheben der Gebühren Beschicker zur Aufgabe zu bringen.
Heiko Tadge hielt als Fraktionssprecher der CDU fest, dass die Christdemokraten auch eine Erhöhung von 60 Prozent für vertretbar gehalten hätten. Was sich prozentual erheblich anhöre, stelle sich beim Blick auf die absoluten Zahlen weit weniger dramatisch dar (Der Gebührensatz steigt von 1,40 Euro auf 1,82 Euro je laufenden Meter Frontlänge). Die CDU trage den Beschluss mit der Erhöhung um 30 Prozent jedoch mit. Wie auch Beck unterstrich Tadge, dass es gelte, den Wochenmarkt als ein wichtiges, die Innenstadt belebendes Element mit neuen Ideen zu stärken und dessen Attraktivität zu erhöhen.
Lothar Biege betonte für die FDP, dass die Liberalen den Beschluss mittragen würden, weil damit nach vielen Jahren endlich eine Erhöhung erreicht werde. Allerdings hätte sich seine Fraktion eine Kostendeckung für die Stadt gewünscht. Wie Beck und Tadge sprach er sich für regelmäßigere Anpassungen in der Zukunft aus. Dann müssten diese nicht in so großen Schritten erfolgen. Nicht folgen wollte er der Argumentation der steigenden Kosten für die Beschicker. Diese betreffe schließlich alle Unternehmen und auch den stationären Handel, der keine Erleichterungen erhalte. Hier ergebe sich eine Schieflage.
Bürgermeister Oliver Theiß (parteilos) wies Vorwürfe einer fehlenden Kommunikation zwischen Verwaltung und Markthändlern zurück. Es habe einen stetigen Austausch gegeben, allerdings seien in bestimmten Bereichen verschiedene Positionen vertreten worden. Beck entgegnete, hier habe sich im Austausch mit Beschickern für SPD und Grüne ein anderes Bild ergeben.
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