Im Rahmen der Konzertreihe ,,Schaumburger Künstler musizieren in Schaumburg” präsentierte Professor Roman Rofalski sein neues Programm zum 150. Geburtstag von Maurice Ravel in der gut besuchten St. Martini-Kirche.
Rofalski moderierte sein Programm selbst. Zu jedem seiner Stücke gab er erläuternde Informationen und vertiefte damit bei den Besuchern das Hören und Verstehen der Werke. Er begann mit „Pavane de la Belle au bois dormant“ (aus Ma Mère l’oye) einem ursprünglich für die Kammermusik geschriebenen vierhändigen Satz, den er für Solo Piano bearbeitet hatte. Es folgten „Une Barque sur l’ocean“ und „Alborada del grazioso“ (aus Miroirs, „Spiegelbilder“). Erst konnte man gut die Reise des Bootes mit seinen Höhen und Tiefen, seinen Gefahren auf einem Ozean nachvollziehen. Danach erklangen spanische Melodien und Rhythmen, die an Gitarrenmusik erinnern. Hier zeigen sich Ravels spanische Wurzeln (die Mutter war Spanierin) und die vielen Aufenthalte in Spanien. Beide Stücke gehören zur fünfteiligen Klaviersuite „Mirroirs“. Diese Suite ist bekannt für impressionistische Klangfarben und technischen Herausforderungen. Maurice Ravel verstand es wie kaum ein anderer, Klänge in schillernden Farben zu malen. Seine Werke verbinden impressionistische Klangmalerei mit präziser Struktur, französische Eleganz mit spanischem Feuer. „Er schreibt keine Musik, er malt mit Tönen”, schwärmte Igor Strawinsky. Um diese Klangbilder zu erzeugen, hat Ravel pedantisch genaue Anweisungen des zu spielenden Materials gegeben.
Der nächste Höhepunkt war dann „Le Gibet“ aus dem Klavierzyklus „Gaspard de la nuit“. Als Replik auf Balakirevs „Islamey“, das damals als schwerstes Klavierstück galt, komponierte Ravel diesen Klavierzyklus, unter anderem um Balakirev zu übertreffen. „Und das ist ihm gelungen,“ stellte Rofalski fest. Einige weitere Klavierstücke wie „Pavane pour une infante défunte“, „Oiseaux tristes“, „Le Jardin féerique“ (Ma Mère l’oye) und dazu Improvisationen rundeten das Programm ab.
Die Virtuosität und die souveräne Darbietung des Künstlers riefen im Auditorium freudige Reaktionen hervor. ,,Ein grandioses Konzert mit sehr gut erläuternden Informationen”, lautete das Statement einer Zuhörerin, die den Auftritt des Stadthäger Pianisten charakterisierte. Rofalski wurde mit großem Applaus und Standing Ovations belohnt und bescherte den Zuhörern noch eine Zugabe, Ravels berühmtestes Werk, den Bolero. Rofalski spielte mit der rechten Hand die Melodie und mit der anderen Hand den Rhythmus auf einem auf die Bass-Saiten gelegten Flachball. Damit entließ der Künstler die Konzertbesucher in den Abend.
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