Thomas Schuster und Marc von Pruski sind die beiden neuen Eigentümer des Brückentorkomplexes und beide stellten jetzt im Bauausschuss die Pläne für die Revitalisierung des in die Jahre gekommenen Baus vor, zu dem bislang neben dem Hotel und der Gaststätte sowie dem Geschäftsbereich von Woolworth auch der Brückentorsaal gehörte. Der ist seit vergangener Woche endgültig Geschichte und dort, so die Investoren, entstehe eine Plaza, die einen wunderbaren Blick auf die Weser eröffne. Wie die weiteren Pläne aussehen, welche Nutzungen jetzt schon feststehen und wie viel Geschosse auf den jetzigen Flachdachkomplex kommen, steht im nachfolgenden Artikel.
In seiner Kellerbar sei die Idee zusammen mit Jens Maack entstanden, dem Brückentorkomplex frisches Leben einzuhauchen, sagte Thomas Schuster mit einem verschmitzten Lächeln bei der Präsentation der Ideen für den Umbau und die Sanierung der Gebäudeteile: „Marc von Pruski und ich haben erkannt, dass es ein Objekt ist, das Liebe braucht und viel Potenzial hat!“ Die erste Reaktion der Bürgermeisterin auf diese Information: „Überrascht und sehr erfreut!“ Schuster zollte Andrea Lange deshalb auch großes Lob: „Egal, wann ich sie angerufen habe, sie war immer erreichbar und konnte helfen!“ Dann der Weg zur Volksbank in Schaumburg und Nienburg eG und auch dort stießen Schuster und von Pruski auf offene Ohren bei Volksbankvorstand Joachim Schorling: „Die Volksbank finanziert nicht nur das Projekt, sie wollen dort auch 1.000 Quadratmeter anmieten!“ Anders als an Rintelner Stammtischen propagiert stellte Schuster auch fest: „Wir haben das Objekt von der Stadt nicht geschenkt bekommen, sondern ordentlich bezahlt!“ Dabei gingen beide Investoren volles Risiko und kauften zuerst den Eigentumsanteil von Christian Schneidewind und hofften dann auf eine Zustimmung des Ankaufs des städtischen Teils. Schuster machte auch sehr deutlich, dass er und sein Kollege von Pruski offen seien für konstruktive Vorschläge aus der Politik: „Unser Wunsch ist es, gemeinsam ein geiles Eingangstor für unsere schöne Stadt zu schaffen!“ Architekt Wolfgang Hein vom Büro „Vision 12“ steht den Investoren dabei zur Seite. Leben soll durch Gastronomie in Richtung Weser in den Komplex kommen, Woolworth bleibt erhalten, könnte sogar noch eine Rolltreppe in das erste Obergeschoss (OG) erhalten. Dort, so stand es kleingedruckt auf den Plänen, könnte nach bislang unbestätigten Informationen „TEDI“ eine neue Filiale bekommen. Im zweiten OG soll ein Boardinghouse für das Hotel „Brückentor“ entstehen. Sollte das in Auftrag gegebene Bodengutachten ein drittes OG möglich machen, könnten dort Wohneinheiten entstehen. Die öffentlich viel kritisierte Höhe des Objektes wird sich am Nachbarbau „Wesermühle“ orientieren. Zudem soll der Aufbau durch viel Glas sehr transparent gehalten werden. Bürgermeisterin Andrea Lange stellte abschließend fest: „Wichtig ist der Stadt, dass es einen kontinuierlichen Baufortschritt gibt!“ Denn eins ist auch klar: Es gibt keine öffentlichere Baustelle als an dieser Stelle.