Kleiner ÖPNV-Gipfel in Kleinhegesdorf | Schaumburger Wochenblatt

Kleiner ÖPNV-Gipfel in Kleinhegesdorf

Die Teilnehmer des Treffens. (Foto: privat)
Die Teilnehmer des Treffens. (Foto: privat)
Die Teilnehmer des Treffens. (Foto: privat)
Die Teilnehmer des Treffens. (Foto: privat)
Die Teilnehmer des Treffens. (Foto: privat)

Wie gelingt moderner öffentlicher Nahverkehr im ländlichen Raum? Diese Frage stand im Mittelpunkt einer Informations- und Diskussionsveranstaltung der Samtgemeinde Rodenberg, zu der Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf gemeinsam mit dem Landkreis Schaumburg in das Dorfgemeinschaftshaus Kleinhegesdorf eingeladen hatte. Gemeinsam mit Stephan Schröder, dem beim Landkreis verantwortlichen Sachgebietsleiter für den öffentlichen Nahverkehr, und Benedict Senne von der Schaumburger Verkehrsgesellschaft wurde das Konzept des neuen „Flexbus“-Systems sowie die Idee sogenannter virtueller Haltestellen intensiv vorgestellt und diskutiert.

Das neue Flexbus-Angebot, das mit dem neuen Nahverkehrsplan bereits am 1. Juli in Schaumburg an den Start gegangen ist, bietet deutlich mehr Flexibilität: „Der Flexbus ist keine Konkurrenz zum Linienverkehr, sondern eine Ergänzung – besonders für Zeiten oder Orte, wo reguläre Busse nicht wirtschaftlich fahren können“, erklärte Stephan Schröder. „Wir starten mit einem Betrieb montags bis freitags von 8 bis 19 Uhr. Später – möglicherweise ab dem 1. April 2026 – können wir auch über einen Abend- und Wochenendverkehr nachdenken.“ Besonders wichtig: Die Fahrzeuge sind barrierefrei ausgestattet. Die Fahrerinnen und Fahrer sind für den Ein- und Ausstieg von Rollstuhlfahrerinnen und -fahrern geschult. Außerdem ist das Bezahlen bequem möglich – ob bar, mit EC-Karte oder über Apple Pay.

Ein weiterer Aspekt war die Einrichtung virtueller Haltestellen. Neben bestehenden Bushaltestellen sollen zusätzliche, gut erreichbare Punkte im ganzen Gebiet der Samtgemeinde Rodenberg flexibel bedient werden – zum Beispiel am Schwimmbad, bei Supermärkten oder Sportplätzen. „Wir orientieren uns an Orten, die maximal 500 bis 700 Meter von bestehenden Haltepunkten entfernt sind und gut angefahren werden können“, so Schröder. Neben dem eigentlichen Fahrbetrieb wurde auch über die begleitende Kommunikation gesprochen. Fahrgäste können sich künftig über die App „SHG mobil flex“ oder einen WhatsApp-Kanal informieren können – inklusive Fahrpläne, aktueller Streckeninfos und Live-Standorten der Busse. Auch eine telefonische Hotline (werktags von 8 bis 17 Uhr) sowie ein Chatbot auf der Website sollen den Service verbessern.

„Besonders wichtig war mir, dass wir diese neue Form des ÖPNV gemeinsam mit den Menschen vor Ort entwickeln“, betonte Samtgemeindebürgermeister Dr. Thomas Wolf. „Die Bürgermeisterinnen und Bürgermeister unserer sechs Mitgliedsgemeinden waren ebenso beteiligt wie Vertreterinnen und Vertreter des Senioren-, Behinderten- und Jugendbeirats. Alle haben wichtige Hinweise gegeben, die wir nun mit in die Planung nehmen.“ Eine weitere Beteiligungsmöglichkeit wird es nach den Sommerferien geben: Dann ist eine Bürgerversammlung geplant – voraussichtlich im Sägewerk Lauenau – bei der die Konzepte noch einmal vorgestellt und Fragen direkt mit den Planerinnen und Planern besprochen werden können.


Winfried Gburek
Winfried Gburek

Freier Redakteur Schaumburger Wochenblatt

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