Ein Frachtschiff mit auffälligem Fahrverhalten hat am Samstagmittag auf dem Mittellandkanal bei Kolenfeld einen Polizeieinsatz ausgelöst. Gegen 11.50 Uhr informierte ein Hinweisgeber die Wasserschutzpolizei über das ungewöhnliche Manövrieren des Schiffes, das in westlicher Richtung unterwegs war.
Die alarmierten Beamten konnten das Frachtschiff schließlich im Bereich Rusbend bei Bückeburg stellen. Der Versuch, das Schiff zum Anlegen zu bewegen, gestaltete sich schwierig: Erst nach mehreren Aufforderungen und minutenlangen Anlegeversuchen gelang es dem Kapitän, das Schiff zu stoppen. Bei der anschließenden Kontrolle trafen die Einsatzkräfte auf den 36-jährigen Schiffsführer und seinen 33-jährigen Matrosen, der sich schlafend in der Kajüte befand.
Schnell wurde klar, warum das Schiff nicht wie gewohnt gesteuert wurde. Beide Männer waren stark alkoholisiert. Beim Kapitän wurde ein Alkoholwert von rund zwei Promille festgestellt, beim Matrosen sogar 2,2 Promille. Die Polizei leitete ein Strafverfahren wegen Trunkenheit im Schiffsverkehr gegen den Schiffsführer ein. Gegen das Besatzungsmitglied wurde ein Ordnungswidrigkeitenverfahren wegen Verstoßes gegen die Binnenschifffahrtsstraßenordnung eröffnet. Die Weiterfahrt wurde der Besatzung für mehrere Stunden untersagt.