Gastgeber Heidenheim hat ebenso viele Punkte auf dem Konto wie Hannover. Zuletzt kam der Tabellennachbar zu einem 0:0 gegen St. Pauli, 96 kann sich erneut auf ein intensives Spiel einstellen. Die „Roten“ werden alles in die Waagschale werfen müssen, um mit Punkten nach Hause zurückzukommen.
Die 1:2-Niederlage gegen den Hamburger SV beendete die Erfolgsserie der „Roten“ vorerst. 96 hätte nicht viel besser in die Begegnung starten können. Außenverteidiger Sei Muroya nutzte ein Missgeschick in der Hamburger Hintermannschaft aus und vollstreckte souverän zum 1:0 in der vierten Minute. Das Tor darf durchaus als Zeichen der Aufwärtsentwicklung bei 96 gewertet werden. Zwar entsprang es einem Fehler des Gegners. Dass Muroya jedoch so entschlossen und zuversichtlich reagierte und den Ball auch tatsächlich zum 1:0 unterbrachte, ist Folge des gesteigerten Selbstvertrauens, das sich der Spieler zuletzt erarbeitet hatte. Allerdings wusste Hannover diesen Blitzstart nicht zu veredeln. Hamburg zeigte sich nicht geschockt, sondern fand in die Partie zurück. Dabei spielte auch eine Rolle, dass kurze Zeit später 96-Abwehrchef Julian Börner ebenfalls einen unglücklichen Moment hatte. Beim Abwehrversuch glitt auch er aus und bugsierte den Ball in der 15. Minute zum 1:1 ins eigene Netz.
Die Gäste aus Hamburg übernahmen nun zunehmend die Kontrolle. Deutlich mehr Spielanteile und ein sauberes Pass-Spiel führten zu einem insgesamt deutlichen Chancenplus. Das HSV sei „einfach besser“ gewesen, so auch das Fazit von 96-Trainer Stefan Leitl. Allerdings, auch wenn Hamburg die Akzente setzte, wahrte Hannover das 1:1 bis in die Nachspielzeit. Bei einer Ecke hatte 96 eigentlich die Chance, doch noch die Partie für sich zu entscheiden. Statt das Leder in den Strafraum zu jagen, führten Sebastian Kerk und Max Besuchkow kurz aus und es kam zum Ballverlust. Hannover verteidigte den folgenden Konter schlecht, so dass Ransford-Yeboah Königsdörffer noch das 2:1 für Hamburg erzielen konnte.
Weniger wegen dieses wenig cleveren Verhaltens als wegen des Spielverlaufs insgesamt urteilte Leitl abschließend: „Wir sind noch nicht so weit“. Ballgewinne, Passgenauigkeit, es gab in vielen Feldern ein Defizit gegenüber den Hamburgern. Gerade die Offensive mit Havard Nielsen, Nicolo Tresoldi und Cedric Teuchert erzeugte nicht die Gefahr wie gewohnt. Auch nach Wechseln kam das Angriffsspiel nicht auf Touren.
Bei allen Unzulänglichkeiten, ein bitterer Rückschlag war die Partie gegen Hamburg nicht. 96 hat nun in Heidenheim die Chance, eine neue Erfolgsserie zu starten. Hannover ist auf dem richtigen Weg trotz der Niederlage. Fabian Kunze ist gegen Heidenheim gesperrt, für ihn dürfte Max Besuschkow auflaufen. Foto: bb