Öffentlicher Startschuss für kommunale Wärmeleitplanung | Schaumburger Wochenblatt

22.08.2025 08:22

Öffentlicher Startschuss für kommunale Wärmeleitplanung

Tobias Timm von Target stellt die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vor. (Foto: nd)
Tobias Timm von Target stellt die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vor. (Foto: nd)
Tobias Timm von Target stellt die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vor. (Foto: nd)
Tobias Timm von Target stellt die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vor. (Foto: nd)
Tobias Timm von Target stellt die ersten Ergebnisse für die kommunale Wärmeplanung vor. (Foto: nd)

Mit gut drei Dutzend Zuhörern ist die Auftaktveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung der Samtgemeinde Eilsen am Dienstagabend im Palais im Park gestartet. Samtgemeindebürgermeister Hartmut Krause begrüßte die Gäste und stellte Tobias Timm, geschäftsführender Gesellschafter von der Target GmbH vor, der die Planungen fachlich begleitet.
Die Samtgemeinde hatte den Prozess früh begonnen, um eine langfristige Strategie für eine klimafreundliche und zugleich sozialverträgliche Wärmeversorgung zu entwickeln. Ziel ist, den Einsatz erneuerbarer Energien auszubauen und veraltete Heizsysteme nach und nach zu ersetzen. Laut Krause startete Eilsen früh, um die Projektplanung durch Fördermittel so günstig wie möglich zu bekommen. Mittlerweile sei der Bescheid der 90-prozentigen Förderung schon bei der Verwaltung eingetroffen.

Wie ist der Bestand in Eilsen?

Derzeit befinden sich die Planer im Grunde noch in der ersten Phase, der Bestandsanalyse. Dabei werden Daten zum aktuellen Wärmeverbrauch und zur bestehenden Versorgung erhoben, um daraus Perspektiven für die kommenden Jahrzehnte abzuleiten.

Timm, der als Diplom-Ingenieur für Versorgungstechnik seit 2019 geschäftsführender Gesellschafter der Target GmbH ist und zuvor die Klimaschutzagentur Weserbergland leitete, erläuterte den Gästen die Grundlagen und förderpolitischen Rahmenbedingungen, denn die Ziele der Wärmeplanung werden vor allem durch eine umfangreiche Sanierung der aktuellen Heizsysteme in der Gemeinde ermöglicht. Viele der im Samtgemeindegebiet betriebenen Heizungsanlagen seien für eine Erneuerung förderfähig, zum Teil mit bis zu 70 Prozent bei einer Umstellung etwa auf Wärmepumpen.

Die Diskussionen im Palais drehten sich um mögliche Lösungen für die Wärmewende vor Ort. Favorisiert werden Ansätze, die sowohl die Nutzung regenerativer Energiequellen als auch wirtschaftlich tragfähige Konzepte für Eigentümer und Mieter berücksichtigen. Dabei spielt auch der sogenannte digitale Zwilling der Kommune eine Rolle, der verschiedene Szenarien simulieren und so fundierte Entscheidungen ermöglichen soll. Dabei fließen diverse Info-Quellen zusammen, sodass Target ein Bild darüber bekommt, wie viel mit Öl, Gas oder erneuerbarer Energie geheizt wird.

Krause machte deutlich, dass der Prozess nur im Zusammenspiel mit den Bürgerinnen und Bürgern gelingen kann. Deshalb setzt die Samtgemeinde neben öffentlichen Veranstaltungen auch auf digitale Beteiligungsformen: Über eine Online-Ideenkarte (www.ideenkarte.de/schaumburg/) können Anregungen unkompliziert eingereicht werden. Weitere Informationsabende sollen folgen, etwa mit Blick auf individuelle Fragen zu Sanierungen oder Beratungsangebote durch Energieexperten.

Obernkirchen und Nienstädt

Im September wird der Prozess der kommunalen Wärmeplanung auch in weiteren Kommunen des Landkreises fortgesetzt. Am 11. September 2025 findet die Informations- und Auftaktveranstaltung für die Stadt Obernkirchen statt. Am 29. September 2025 folgt um 18 Uhr in den Räumlichkeiten der Kirchengemeinde Seggebruch, Schachtstraße 1, die Auftaktveranstaltung zur kommunalen Wärmeplanung der Samtgemeinde Nienstädt.

Hintergrund

Ziel ist bis zum Jahr 2040 eine klimaneutrale Wärmeversorgung zu erreichen. Die kommunale Wärmeplanung ist nicht nur in Eilsen Thema. Im gesamten Landkreis Schaumburg arbeiten derzeit mehrere Städte und Gemeinden an ähnlichen Konzepten. Auch Stadtwerke und Energieagentur sind in den Prozess eingebunden. Am Ende soll ein Transformationspfad entstehen, der zeigt, wie die Region Schritt für Schritt eine klimafreundliche Wärmeversorgung aufbauen kann.


    Nadine Dressler
    Nadine Dressler

    Redakteurin Schaumburger Wochenblatt

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